Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

EZB - Die hartnäckig hohe Inflation in Großbritannien hat hochrangige Entscheidungsträger der Europäischen Zentralbank davon überzeugt, ihre aggressive Haltung bei der Anhebung der Zinssätze beizubehalten, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, den Preisdruck nicht in den Griff bekommen zu haben. Mehrere Mitglieder des EZB-Rates erklärten gegenüber der Financial Times (FT), dass die jüngste Kritik an der Bank of England wegen ihres Kampfes gegen die Inflation während der jährlichen Konferenz in Sintra als warnendes Beispiel gedient habe. "Wir haben gesehen, was in Großbritannien passiert ist, und wir wollen nicht, dass uns das Gleiche passiert", sagte ein Mitglied des EZB-Rates. (FT)

STAHL - Bernhard Osburg, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, fordert wettbewerbsfähige Energiepreise, um möglichst viel Produktion im eigenen Land zu halten und den technologischen Vorsprung beim grünen Stahl zu nutzen. "Auch für die Energiewende, die ohne Stahl nicht denkbar wäre. Sie brauchen in jedem Windrad Spezialstähle, genauso in jedem Elektroauto und jeder Ladestation", sagte Osburg, der auch Stahlchef von Thyssenkrupp ist. Wenn ein Land diese Produkte nicht selbst habe, könne es sich in der Schlange hinten anstellen, weil überall in der Welt Ähnliches passiere. (FAZ)

SCHULDENREGELN - Der Bundesrechnungshof übt scharfe Kritik am Vorschlag der EU-Kommission zur Reform der Schuldenregeln in Europa. "Es fehlen verbindliche Vorgaben, die den Abbau zu hoher Schulden zügig und nachhaltig sicherstellen", heißt es in einem Prüfbericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages, der der Zeitung Welt vorliegt. Durch den Reformvorschlag würden langfristig stabile Finanzen innerhalb der Europäischen Union infrage gestellt. Der Rechnungshof fordert die Bundesregierung auf, sich konsequent für "ausreichend ambitionierte und verbindliche" Vorgaben zur Reduzierung der Schuldenstände der EU-Mitgliedsländer einzusetzen. (Welt)

KI - Zahlreiche prominente Vertreter der europäischen Wirtschaft fordern Änderungen am geplanten AI Act der Europäischen Union (EU). "Als engagierte Akteure des europäischen Wirtschaftssektors möchten wir unsere ernsten Bedenken hinsichtlich des vorgeschlagenen EU-Gesetzes zur Künstlichen Intelligenz (KI) zum Ausdruck bringen", schreiben sie in einem Brief, der dem Handelsblatt vorliegt. Unter den etwa 150 Unterzeichnern sind Chefs und Aufseher von DAX-Konzernen, Familienunternehmer und Gründer aus verschiedenen Branchen. Dazu zählen Telekom-Chef Timotheus Höttges, Eon-Chef Leonhard Birnbaum, Covestro-CEO Markus Steilemann. (Handelsblatt)

RENTENERHÖHUNG - Durch die Erhöhung der gesetzlichen Renten zum 1. Juli rutschen mehr als 100.000 Ruheständler in die Einkommensteuerpflicht. Wie die Zeitungen der Funke Mediengrupppe unter Berufung auf Zahlen des Bundesfinanzministeriums berichten, wird sich die Zahl der steuerpflichtigen Rentner durch die Anpassung um 109.000 erhöhen. Das Haus von Ressortchef Christian Lindner (FDP) betone aber zugleich, dass umgekehrt durch die zum 1. Januar 2023 erfolgte Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags auf 10.908 Euro insgesamt 195.000 Ruheständler aus der Steuerpflicht gefallen seien. Insgesamt seien in Deutschland knapp 6 Millionen Personen mit Renteneinkünften steuerpflichtig. Durch die Rentenerhöhung d+rften die Steuereinnahmen des Staates um 660 Millionen Euro zulegen. (Funke Mediengruppe)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/kla/gos

(END) Dow Jones Newswires

June 30, 2023 01:23 ET (05:23 GMT)