KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Die Notenbank Dänemarks hat ihren stark negativen Leitzins leicht angehoben. Wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte, wurde der Einlagensatz von bisher minus 0,75 Prozent auf minus 0,65 Prozent angehoben. Es ist die erste Zinsanhebung seit fast zwei Jahren. Sie gilt von diesem Freitag an. Der Ausleihungssatz bleibt bei 0,05 Prozent.

Die Zinsanhebung folgt auf eine eher moderate Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) im Dezember. Der Schritt hat den Aufwertungsdruck auf die dänische Krone, die in einer Bandbreite an den Euro gebunden ist, spürbar verringert. Dementsprechend kann die Notenbank Dänemarks ihre extrem lockere Geldpolitik etwas straffen.

Dänemark befindet sich im sogenannten "Wechselkursmechanismus II", der eine weitgehend stabile Austauschbeziehung zum Eurokurs vorsieht. Als der Euro Anfang 2015 in Erwartung der EZB-Geldschwemme stark an Wert verlor, geriet die Krone unter Aufwertungsdruck. Um den Zustrom ausländischen Kapitals zu bremsen, intervenierte die dänische Notenbank am Devisenmarkt und reduzierte den Einlagensatz stark in den negativen Bereich. Aus dem selben Grund hatte der dänische Staat seine Kapitalaufnahme über Staatsanleihen von Februar bis Oktober ausgesetzt./bgf/jsl