PARIS (awp international) - Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat einen baldigen Verkauf der Staatsbeteiligung an der Fluggesellschaft Air France-KLM ausgeschlossen. "Im Moment ist davon nicht die Rede", sagte er am Donnerstag dem Sender Franceinfo. Die "Financial Times" hatte den neuen Konzernchef Benjamin Smith zuvor mit der Aussage zitiert, Regierungsvertreter hätten klargemacht, dass sie die Anteile "zur richtigen Zeit" abgeben würden.

Le Maire sagte indes, ein Verkauf der gut 14-prozentigen Beteiligung des französischen Staates an der Fluggesellschaft gehöre nicht "zu den Optionen, die heute auf dem Tisch liegen". "Man muss Air France zuerst sanieren, Air France muss wieder Gewinne machen. Der Staat wäre ein sehr schlechter Verwalter, wenn er anfangen würde, seine Anteile an einem Unternehmen zu verkaufen, das nicht auf der Höhe seiner Form ist."

Ein langwieriger Tarifkonflikt in Frankreich hatte das französisch-niederländische Unternehmen in eine schwere Krise gestürzt, im Mai war Konzernchef Jean-Marc Janaillac zurückgetreten. Er hatte später in einem Interview die Staatsbeteiligung kritisiert, weil sie manchen Beschäftigten den Eindruck einer Unverwundbarkeit von Air France-KLM gebe.

Im Sommer hatte der Hotelkonzern Accor einen Einstieg bei der Fluggesellschaft erwogen, dies dann aber wieder fallengelassen. Es war spekuliert worden, er könnte den Anteil des französischen Staats erwerben.

Der Kanadier Benjamin Smith übernahm Mitte des Monats das Ruder bei Air France-KLM. Er war zuvor Nummer zwei bei Air Canada./sku/DP/fba