Das Interesse habe die Erwartungen deutlich übertroffen, teilte die Infrastruktur-Investment-Tochter des Münchner Versicherers, Allianz Capital Partners (ACP), am Donnerstag mit. Ursprünglich hatte sie sich nur eine halbe Milliarde Euro zum Ziel gesetzt. Mit den Geldern von großen Investoren wie Pensionskassen oder Versicherern will die Allianz ihre Schlagkraft bei Eigenkapital-Beteiligungen an Infrastruktur-Projekten erhöhen.

Als erstes Investment hat ACP einen Teil des Anteilspakets am zweitgrößten finnischen Stromnetzbetreiber Elenia, bei dem sie 2017 als Teil eines Konsortiums eingestiegen war, an den neuen Fonds übertragen. Künftig wollen die Allianz und der Fonds gemeinsam in europäische Energie-, Transport- und Telekom-Infrastruktur-Projekte investieren, wobei der Versicherungsriese selbst jeweils mindestens die Hälfte des Kapitals bereitstellen soll - "um einen Gleichklang der Interessen zu erreichen", wie ACP erklärte. Die Allianz versucht, mit derartigen alternativen Kapitalanlagen die mageren Renditen aufzubessern, die sie mit den klassischen Staats- und Unternehmensanleihen erwirtschaftet.

ACP war kürzlich an den Vermögensverwalter Allianz Global Investors angedockt worden. Als nächstes gemeinsames Projekt denken sie über einen Infrastruktur-Dachfonds nach.