BEELEN (dpa-AFX) - Der Maschinenbauer Aumann geht nach starken Zuwächsen 2018 angesichts der durchwachsenen Entwicklung der Autoindustrie vorsichtiger in das neue Jahr. Politische und wirtschaftliche Unwägbarkeiten, insbesondere in der Automobilindustrie, erschweren eine präzise Prognose, wie das Unternehmen am Donnerstag in Beelen mitteilte. Das Management rechnet daher beim Umsatz und dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im laufenden Jahr erst einmal nur mit leichten Zuwächsen. Die Aktien fielen am Vormittag um zwischenzeitlich 7,5 Prozent.

Aumann kündigte gleichzeitig an, auf Sicht der nächsten fünf Jahre ein starkes, im Schnitt prozentual zweistelliges Wachstum anzustreben. Im klassischen Segment, in dem Aumann Maschinen und automatisierte Produktionslinien unter anderem für die Autoindustrie fertigt, sei zwar mit einem abflachenden Wachstum zu rechnen. Das Voranschreiten der E-Mobilität werde diese Abschwächung jedoch mehr als kompensieren.

Die zu erwartende Delle im kommenden Jahr trübte dennoch die Stimmung am Markt. Mit Verlusten von über 8 Prozent erreichte die Aktie ein neues Allzeittief. Der Preis je Aktie lag nur noch bei 25,25 Euro. Bereits seit September letzten Jahres fällt der Kurs stetig. Seit der Erstnotiz im März 2017 hat das Papier inzwischen rund 40 Prozent verloren.

Im Dezember hatten Experten Bedenken geäußert, Aumann könne mit Mitbewerbern in der E-Mobilität nicht mithalten. Eine regional ungünstige Aufstellung sowie Engpässe bei den Kapazitäten führten damals zu Skepsis bei Jasko Terzic, Analyst des Bankhauses Metzler.

Das im SDax notierte Unternehmen setzt indes weiter auf gute Geschäfte rund um die Elektromobilität. So stellt Aumann unter anderem anderem Produkte für die Fertigung von Elektromotoren her. Das E-Mobility-Geschäft ist zwar noch der kleinere der beiden Unternehmensbereiche, wächst aber besonders stark: Der Umsatz legte in dieser Sparte 2018 auf Basis vorläufiger Zahlen um fast 73 Prozent auf 105 Millionen Euro zu.

Der Konzernumsatz stieg im vergangenen Jahr um 38 Prozent auf eine neue Bestmarke von 290,8 Millionen Euro, wobei das Wachstum jedoch im Schlussquartal deutlich schwächer war. Das bereinigte Ebit wuchs auf Jahressicht um 39,5 Prozent auf 29,3 Millionen Euro. Seinen vollständigen Jahresbericht wird Aumann am 10. April veröffentlichen./mis/hosbr/tav/jha/