(neu: Kursreaktion und Analystenstimme)

NECKARSULM (dpa-AFX) - Der IT-Dienstleister Bechtle hat seinen Wachstumskurs im ersten Quartal fortgesetzt. Dazu trugen vor allem die Übernahme der französischen Inmac WStore und das E-Commerce-Geschäft bei. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Neckarsulm mitteilte. Beim Vorsteuerergebnis legte das im MDax notierte Unternehmen um 27 Prozent auf 45 Millionen Euro zu.

An der Börse kam das gut an: Die Bechtle-Aktien sprangen am Freitagmittag kurzzeitig über 100 Euro auf ein Rekordhoch. Sie gehörten damit neben der Gea Group zu den größten Gewinnern im Index der mittelgroßen Unternehmen. Zuletzt lagen die Papiere mit 99,10 Euro immer noch mehr als acht Prozent im Plus.

Im Segment E-Commerce - zu dem Inmac WStore gehört - steigerte Bechtle das Wachstum um 54 Prozent. In Italien, Großbritannien und den Benelux-Ländern wuchs der Umsatz besonders stark. Auch im Systemhaus-Geschäft konnten die Erträge erneut zweistellig um 19 Prozent auf 782 Millionen Euro gesteigert werden.

Unter dem Strich stand ein Gewinn von knapp 31,7 (Vorjahr: 24,8) Millionen Euro. Konzernchef Thomas Olemotz bestätigte den Ausblick. Das Unternehmen will bei Umsatz und Ergebnis weiter kräftig zulegen. Konkrete Zahlen nannte er allerdings nicht. "Trotz der nach wie vor angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage sehen wir das erste Quartal als gute Grundlage."

Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Bechtle habe auf breiter Front einen unerwartet starken Start ins Jahr gehabt, schrieb Analyst Knut Woller von der Baader Bank. "In einem schwierigen konjunkturellen Umfeld konnte das Unternehmen das prozentual zweistellige Wachstum der vergangenen zwei Jahre halten." Woller kündigte an, seine Schätzungen zu erhöhen.

Bechtle hilft Unternehmen beim Einrichten und Verwalten ihrer Informationstechnologie und betreibt einen Online-Shop für Produkte. In den vergangenen Jahren war das Unternehmen stark gewachsen. Der IT-Dienstleister mit seinen etwas mehr als 10 000 Mitarbeitern ist an der Börse mehr als vier Milliarden Euro wert./ari/zb/elm/mis