FRANKFURT (awp international) - Deutschlands Börsenschwergewichte haben zum Jahresauftakt Gegenwind zu spüren bekommen. Zwar stieg der Umsatz der Dax -Konzerne im ersten Quartal, doch der operative Gewinn (Ebit) der 30 Unternehmen brach gegenüber dem Vorjahreszeitraum in der Summe um 20 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro ein, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY hervorgeht. Der Umsatz - ohne Banken - verbesserte sich um 4,8 Prozent auf knapp 350 Milliarden Euro.

Den Gewinneinbruch führte EY auf zumeist einmalige Ereignisse bei einzelnen Konzernen zurück. Er sei nicht Ausdruck einer generellen Gewinnschwäche, sagte Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung. "Allerdings ist offensichtlich, dass die Zeiten ungemütlicher werden."

Vor allem das Engagement im Ausland belastet deutsche Konzerne in Zeiten internationaler Handelskonflikte. Je internationaler die Unternehmen geworden seien, desto stärker könnten sich politische Entwicklungen in anderen Ländern auf ihr Geschäft auswirken, argumentierte Mathieu Meyer, Mitglied der EY-Geschäftsführung. Es gebe viele Baustellen, wie die ungelöste Brexit-Frage und den Handelsstreit zwischen China und den USA.

Den stärksten Gewinnrückgang im ersten Quartal verzeichnete den Angaben zufolge der Autobauer BMW . Ausschlaggebend dafür seien Rückstellungen für ein EU-Kartellverfahren in Höhe von 1,4 Milliarden Euro, erläuterte EY. Insgesamt konnten nur zehn Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ihren Gewinn steigern.

Die Mitarbeiterzahl der 30 Dax-Konzerne stieg um zusammengerechnet 100 000 auf 3,7 Millionen. Einen weiteren Anstieg hält EY allerdings für unwahrscheinlich./wpi/mar/DP/jha