Dank Zukäufen in Österreich und Schweden steigerte die Immobiliengesellschaft im ersten Halbjahr die Mieteinnahmen und baute das Ergebnis deutlich aus. Firmenchef Rolf Buch bekräftigte am Freitag die Geschäftsprognosen für das Gesamtjahr. Anleger stimmte das zuversichtlich - die Vonovia-Titel stiegen im frühen Handel um rund zwei Prozent und waren mit Abstand größter Gewinner im Dax. Auch Aktien von Rivalen wie Deutsche Wohnen und LEG Immobilien legten zu.

Vor allem wegen der Übernahmen der österreichischen Buwog und der schwedischen Immobiliengruppe Victoria Park kletterten die Mieteinnahmen des Konzerns von Januar bis Juni um 14 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro. Das verhalf Vonovia zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses nach Zinsen und Steuern (Group FFO) um 13 Prozent auf 609,1 Millionen Euro. Bis Ende des Jahres soll diese für die Immobilienbranche wichtige Kennziffer auf 1,17 bis 1,22 Milliarden Euro steigen. 2018 waren es 1,13 Milliarden Euro.

Der Vonovia-Chef zeigte sich offen für weitere Übernahmen. "Wir haben eine kerngesunde Bilanz, unsere Verschuldung liegt am unteren Ende unseres Zielkorridors und wir haben das Eigenkapital zur Verfügung, um Zukäufe zu tätigen", erläuterte Buch. Vor allem in Österreich und Schweden sieht er Wachstumspotenzial. Die auf den Markt kommenden Objekte in Deutschland seien derzeit zu teuer.

Vonovia hatte Ende Juni knapp 400.000 eigene Mietwohnungen im Portfolio und ist mit einem Marktanteil von knapp zwei Prozent der größte Anbieter auf dem kleinteiligen deutschen Mietmarkt. Bis zum Jahresende will Buch in Deutschland, Schweden und Österreich rund 2500 neue Wohnungen fertigstellen. In die Instandhaltung und Modernisierung von Immobilien investierte Vonovia im ersten Halbjahr gut 800 Millionen Euro, 42 Prozent mehr als vor Jahresfrist.