MANNHEIM (dpa-AFX) - Die Aktien des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub mussten am Montag deutlich Federn lassen. Nachdem das Unternehmen am Freitagabend schwache Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt sowie die Jahresprognose zurückgenommen hatte, verlor das Papier zum Wochenbeginn bis zum Mittag mehr als 4 Prozent. Dabei konnte Fuchs die Verluste zwischenzeitlich etwas eindämmen - gestartet war die Aktie mit einem Minus von gut 6 Prozent gestartet.

Fuchs Petrolub musste im ersten Halbjahr einen empfindlichen Ergebnisrückgang hinnehmen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank vorläufigen Zahlen zufolge um knapp ein Fünftel, nach 193 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz nahm um 1 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ab, hatte Fuchs am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt. Seine Jahresprognose werde der Konzern nicht mehr erreichen können. Fuchs hatte für 2019 beim Umsatz ein Plus von zwei bis vier Prozent angepeilt. Für das operative Ergebnis rechnete der Konzern bislang mit einem Rückgang um fünf bis acht Prozent.

In der Jahresprognose war Fuchs eigentlich von einer Erholung der Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte sowie einem leichten Wachstum in der Autoindustrie ausgegangen. Eine Belebung der weltweiten Konjunktur und insbesondere der Autoindustrie sei jedoch derzeit nicht absehbar. "Dies betrifft mittlerweile alle für uns wichtigen Absatzmärkte." Eine neue Prognose will Fuchs zusammen mit den Halbjahreszahlen am 1. August vorlegen.

Für Oliver Schwarz von Warburg Research ist die anhaltende Nachfrageschwäche sowohl der europäischen als auch asiatischen (und hier vor allem chinesischen) Autoindustrie Hauptschuldiger für die Prognoserücknahme.

Fuchs sei für die Branche von einem Wachstum von einem Prozent für 2019 ausgegangen. Derzeitige Schätzungen nähmen jedoch an, dass der Absatz im laufenden Jahr weltweit um 3 bis 4 Prozent schrumpfen werde. Bei Fuchs habe sich die Entwicklung im zweiten Quartal im Vergleich zum Jahresauftakt verschlechtert. So sei das operative Ergebnis im ersten Quartal um 16 Prozent gefallen, was auf ein Minus von nahezu 23 Prozent im zweiten Quartal hindeute.

Der angenommene Ergebnisrückgang dürfte sich auch negativ auf den freien Mittelzufluss auswirken, so Schwarz. So habe sich das Fuchs-Management hinter die laufenden Investitionspläne gestellt. Diese sollen sich für 2019 auf 180 Millionen Euro belaufen.

Für Experte Markus Mayer von Baader Helvea ist die Rücknahme der Prognose eine negative Überraschung. So seien die Aussagen von Fuchs auf dem Kapitalmarkttag Ende Juni besser gewesen als befürchtet. Allerdings habe der Markt durchaus mit einer Gewinnwarnung gerechnet, lag die durchschnittliche Konsensschätzung der Analysten doch leicht unter dem unteren Ende der Fuchs-Prognose. Vor allem der Juni sei erheblich schwächer ausgefallen als erwartet. Für Mayer ein Grund, warum Fuchs nicht schon auf dem Investorentag vor schwächeren Ergebnissen gewarnt hatte./nas/mis/jha/