Zürich (awp) - Die Aktien der auf digitale Sicherheitssysteme spezialisierten Kudelski reagieren negativ auf die Halbjahreszahlen. Das Wachstum liegt zwar über den Schätzungen der Analysten, die angekündigten Investitionen in die Sicherheitssparte belasten aber nach Ansicht der Experten die Profitabilität von Kudelski. Daher werde auch das laufende Jahr zu einem Transformationsjahr, was dem Aktienkurs wenig Luft nach oben lasse, meinen Händler.

Die Kudelski-Aktien verlieren bis um 09.30 Uhr bei hohem Volumen 7,4% auf 17,60 CHF. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI legt derweil 0,32% zu.

Der Analyst von der Bank Vontobel bezeichnet die Ergebnisse als "insgesamt solide" und die Umsatzguidance zeige das Wachstumspotenzial. Jedoch liege die EBIT-Guidance unter den Erwartungen der Bank und reflektiere die Investitionen im Bereich Sicherheit. Im Grossen und Ganzen deute dies darauf hin, dass 2017 aus finanzieller Sicht ein weiteres Übergangsjahr werde, zumal sich das Potenzial der Investitionen erst im kommenden Jahren zeige. Vontobel empfiehlt weiterhin "Halten" bei einem Kursziel von 19 CHF.

Laut ZKB liege das operative Ergebnis aufgrund des Umsatzwachstums zwar ebenfalls über den Erwartungen. Die Umsatzguidance unterbot die Marktschätzungen aber "signifikant", schreibt die Bank. Die Kudelski-Aktie sei damit ihrem "fairen Wert voraus", was nach Ansicht der ZKB am heutigen Handelstag zu grossen Gewinnmitnahmen führen dürfte. Daher beurteilt die Bank den Zahlenkranz aufgrund des enttäuschenden Profitabilitätsausblicks als insgesamt negativ.

Etwas optimistischer gibt sich Baader Helvea. Obwohl die Gewinnaussichten kurzfristig negativ ausfielen, sehe man Kudelski "gut auf Kurs" bezüglich eines schnellen und erfolgreichen Aufbaus einer "deutlich höheren Umsatzbasis" im Bereich Cybersicherheit. Zudem besitze Kudelski weiterhin starke Cashflow-Generierung. Auf lange Sicht sollte dies nach Ansicht der Bank den Aktienkurs unterstützen. Die Analysten empfehlen den Titel zum Kauf und sehen ein Kursziel von 22 CHF.

sta/cf