Maschinenfabrik Berthold Hermle AG: Hermle durch Corona-Pandemie 2020 stark
beeinträchtigt

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DGAP-Ad-hoc: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG / Schlagwort(e):
Prognose/Dividende
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG: Hermle durch Corona-Pandemie 2020 stark
beeinträchtigt

28.04.2020 / 13:54 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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Hermle durch Corona-Pandemie 2020 stark beeinträchtigt
Dank hoher Finanzkraft und Flexibilität gut gerüstet für die Krise
Positiver Geschäftsverlauf 2019 untermauert solide Basis
Zusätzliche Vorsorge durch nochmals reduzierten Bonus geplant

Gosheim, 28. April 2020 - Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG rechnet im
Geschäftsjahr 2020 wegen der verschärften Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
mit größeren Einbußen und erwartet derzeit, dass der Konzernumsatz um rund
50 % und das Ergebnis hierzu überproportional abnehmen könnten. Bereits im
März hatte der schwäbische Werkzeugmaschinenhersteller einen Umsatzrückgang
von bis zu einem Drittel sowie eine entsprechend überproportionale
Ergebnisverringerung prognostiziert und angesichts der extremen Unsicherheit
eine stärkere Korrektur nicht ausgeschlossen. Aufgrund der nach wie vor
unklaren künftigen konjunkturellen Entwicklung sind weiterhin Abweichungen
von der Prognose sowohl nach oben als auch nach unten möglich.

Dank der großen Flexibilität durch das Konzept des atmenden Unternehmens
konnte Hermle rasch auf die Pandemie reagieren und hat die Produktion wegen
Störungen beim Warenverkehr und zum Schutz der Mitarbeiter bereits im
März/April 2020 für drei Wochen stillgelegt. Hierzu wurden die
Gleitzeitkonten der Mitarbeiter, die aus den starken Vorjahren gut gefüllt
waren, weitgehend abgebaut. Seit Ostern läuft die Fertigung wieder im
Normalbetrieb, ab Anfang Mai wird aber auch Hermle Kurzarbeit einführen und
voraussichtlich vor allem im zweiten Halbjahr erneut produktionsfreie Wochen
einlegen. Ersatzteilversorgung, Service und Vertrieb stehen den Kunden stets
zur Verfügung.

Hermle ist auf die Krise auch durch hohe Liquiditäts- und
Eigenkapitalreserven gut vorbereitet. Diese wurden durch die
Geschäftsentwicklung 2019 weiter gefestigt. Zwar verzeichnete das
Unternehmen wegen der sich abschwächenden Branchenkonjunktur bereits im
vergangenen Jahr einen Nachfragerückgang, der sich im vierten Quartal
intensivierte, Umsatz und Betriebsergebnis konnte Hermle aber nochmals
leicht steigern.

So nahm der Auftragseingang 2019 gegenüber dem Vorjahr konzernweit um 12,9 %
auf 414,4 Mio. Euro ab (Vj. 475,9 Mio. Euro). Davon entfielen 154,5 Mio.
Euro auf das In- (Vj. 217,9 Mio. Euro) und 259,9 Mio. Euro auf das Ausland
(Vj. 258,0 Mio. Euro). Der Auftragsbestand belief sich am 31. Dezember 2019
konzernweit auf 99,3 Mio. Euro (Vj. 148,0 Mio. Euro).

Der Konzernumsatz erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 2,2 % auf
einen neuen Höchstwert von 463,1 Mio. Euro (Vj. 452,9 Mio. Euro). Im Inland
stieg das Geschäftsvolumen um 5,8 % auf 197,6 Mio. Euro (Vj. 186,8 Mio.
Euro) und im Ausland lag es mit 265,5 Mio. Euro annähernd auf dem
Vorjahresniveau von 266,1 Mio. Euro. Zuwächse realisierte Hermle vor allem
mit automatisierten und damit besonders hochwertigen Bearbeitungszentren.
Das Unternehmen erweitert sein Angebot sukzessive um Automations- und
Digitalisierungsbausteine, um seinen Kunden den Aufbau einer Industrie
4.0-Fertigung zu ermöglichen.

Durch das Umsatzplus und die bis zum dritten Quartal noch gute
Kapazitätsauslastung nahm das Betriebsergebnis (EBIT) 2019 konzernweit um
2,2 % auf 114,2 Mio. Euro zu (Vj. 111,7 Mio. Euro). Abzüglich des
Finanzergebnisses von -0,1 Mio. Euro ergab sich ein Ergebnis vor Steuern von
114,1 Mio. Euro. Der entsprechende Vorjahreswert von 116,6 Mio. Euro war
durch einen positiven Einmaleffekt im Finanzergebnis in Höhe von 4,9 Mio.
Euro beeinflusst, der aus der mehrheitlichen Übernahme der
Tochtergesellschaft HLS Hermle Systemtechnik GmbH resultierte. Bereinigt um
diesen Betrag errechnete sich eine stabile Bruttoumsatzmarge von 24,6 %. Der
Konzernjahresüberschuss belief sich auf 84,2 Mio. Euro (Vj. 87,5 Mio. Euro
inkl. HLS-Effekt).

Durch die gute Ertragsentwicklung verbesserte sich 2019 auch die Finanz- und
Vermögenslage des Hermle-Konzerns weiter: Der operative Cashflow stieg um
1,7 % auf 94,6 Mio. Euro (Vj. 92,9 Mio. Euro) und die Eigenkapitalquote
erhöhte sich zum Jahresende im Stichtagsvergleich von 68,3 % auf 72,3 %.

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des
Unternehmens lagen im abgelaufenen Jahr konzernweit bei 13,3 Mio. Euro (Vj.
11,9 Mio. Euro). Sie betrafen unter anderem verschiedene Fertigungsbereiche,
den Service und das Qualitätsmanagement. Außerdem investierte Hermle in den
Ausbau des zweiten deutschen Standorts Zimmern sowie der Niederlassung in
den USA.

Am Stichtag 31. Dezember 2019 beschäftigte die Hermle-Gruppe 1.319
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das waren 68 Personen mehr als ein Jahr
zuvor (Vj. 1.251). Neueinstellungen gab es hauptsächlich im Service und bei
ausländischen Tochterunternehmen. Darüber hinaus wurden vor allem in den
Produktionsbereichen Auszubildende übernommen und die frei gewordenen
Lehrstellen neu besetzt. Die Zahl der Auszubildenden stieg im
Stichtagsvergleich von 89 auf 100 junge Menschen.

Wegen seiner soliden finanziellen Situation verfügt Hermle nicht nur über
eine starke Basis, um die Auswirkungen der Corona-Krise zu bewältigen,
sondern bleibt auch in der Lage, für das Geschäftsjahr 2019 eine Dividende
auszuschütten. Wie angekündigt haben Vorstand und Aufsichtsrat den
Dividendenvorschlag heute auf Basis der aktuellen Situation nochmals
diskutiert und angepasst. Er sieht nun vor, der Hauptversammlung eine
unveränderte Basisdividende von 0,80 Euro je Stamm- und 0,85 Euro je
Vorzugsaktie sowie einen Bonus von 4,20 Euro (Vj. 14,20 Euro) vorzuschlagen.
Ursprünglich war ein Bonus von 9,20 Euro vorgesehen. Mit der Reduzierung
reagiert das Unternehmen auf die deutliche Verschärfung der Corona-Pandemie
und die dadurch inzwischen sehr stark eingetrübten Aussichten für das
Gesamtjahr. Zugleich stärkt Hermle auf diese Weise die Eigenkapitalbasis
sowie die Innenfinanzierungskraft zusätzlich, um nach der Krise wieder voll
durchstarten zu können.

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Günther Beck
Vorstand


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Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Mitteilung:

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG zählt zu den weltweit führenden
Herstellern von Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren.
Hermle-Werkzeugmaschinen kommen aufgrund ihrer hohen Qualität und Präzision
in Hightech-Branchen wie dem Werkzeug- und Formenbau, der Medizintechnik,
optischen Industrie, Energietechnik, Luftfahrt-, Automobil- und
Motorsportindustrie sowie bei deren Zulieferern zum Einsatz. Hermle-Aktien
werden im Regulierten Markt der Börsen Stuttgart und Frankfurt am Main
gehandelt.


Die kompletten Jahresabschlüsse der Hermle AG und des Konzerns können ab 30.
April 2020 auf der Website des Unternehmens www.hermle.de abgerufen werden.

Medienkontakt: Redaktionsbüro tik GmbH, Gabriele Rechinger,
T 0911 95 97 870, E-Mail: info@tik-online.de

Bildmaterial: Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Udo Hipp,
T 07426 95 6238, E-Mail: udo.hipp@hermle.de


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   Sprache:        Deutsch
   Unternehmen:    Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
                   Industriestraße 8-12
                   78559 Gosheim
                   Deutschland
   Telefon:        07426-950
   Fax:            07426-951012
   E-Mail:         info@hermle.de
   Internet:       www.hermle.de
   ISIN:           DE0006052830
   WKN:            605283
   Börsen:         Regulierter Markt in Frankfurt (General Standard),
                   Stuttgart; Freiverkehr in Berlin, Düsseldorf
   EQS News ID:    1031323



   Ende der Mitteilung    DGAP News-Service
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