Mit der Entwicklung des HS flex heavy ermöglicht Hermle erstmals die Automatisierung der C 650.

Um seinen Kunden einen wirtschaftlichen Einstieg in die Automation zu ermöglichen, suchte Hermle eine Lösung, die an mehrere Maschinen passt, um sie effizient in Serie produzieren zu können. Zudem sollte sie Platz für noch mehr Paletten bieten und intuitiv zu bedienen sein. Darüber hinaus durfte die Zugänglichkeit zum Bearbeitungszentrum nicht einschränkt werden, damit der Anwender die Anlage auch manuell bedienen kann. 'Das ist wichtig, um Rohlinge bearbeiten zu können, die zu schwer für das Handhabungssystem sind. Denn das limitierende Element beim Bauteilgewicht ist immer die Automation, nicht unsere Maschine', betont Schorpp. Die Antwort feierte 2017 Premiere: das HS flex-System.

Das flexible Handlingsystem passt an sechs Maschinentypen und ist daher im Gegensatz zu den herkömmlichen Palettenwechslern wirtschaftlicher zu fertigen. Bis zu zwei Speichermodule in Regalbauweise bieten Platz für maximal 40 Paletten. Die HS flex-Automation wird frontseitig an das jeweilige Bearbeitungszentrum adaptiert - das ist bedingt durch die Gantry-Bauweise. Teilweise stoße dies vorerst auf Skepsis: 'Einige Anwender hatten im Vorfeld befürchtet, dass die Zugänglichkeit zum Arbeitsraum für manuelle Tätigkeiten zu sehr eingeschränkt wird. Doch der Zwischenraum ist großzügig gestaltet und der Praxistest hat bis jetzt alle überzeugt.' Eine Flügeltür verschließt im Einricht- und Automatikbetrieb den Zugang für den Mitarbeiter. Für die intuitive Bedienung und Steuerung programmierte Hermle das Hermle Automation-Control-System (HACS). Die Software berechnet Laufzeiten und Werkzeugeinsätze voraus und bietet einen Überblick über das System, Arbeitspläne, Paletten, Aufgaben, Werkzeuge und mehr. 'Wir haben das HACS so konzipiert, dass es organisatorische Stillstände reduziert', ergänzt Schorpp.

Jüngstes Mitglied des Automatisierungsangebots ist das HandlingsystemHS flex heavy. Das 2020 vorgestellte System ist für Bauteilgewichte von bis zu 1.200 Kilogramm ausgelegt und ermöglicht die Automatisierung von vier Hermle Maschinenmodelle, erstmalig auch die der C 650. Auch wenn die Palettenwechsler noch höhere Gewichte handhaben können, entsprechen sie nicht mehr ganz der aktuellen Philosophie. 'Beim Palettenwechsler ging es hauptsächlich ums hauptzeitparallele Rüsten. Der Faktor Produktivität ist jedoch in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Ziel ist es daher, autonome Laufzeiten zu kreieren, abgekoppelt vom Personal. Und das schaffen wir nur mit flexiblen Systemen, die genügen Speicherkapazität bieten', führt Gerd Schorpp aus.

Die Frage, ob ein HS flex-System oder eine Roboteranlage sinnvoller ist, hängt vom Anwendungsfall ab. Denn ein Roboter kann mehrere Bearbeitungszentren bedienen und ermöglicht damit eine Verkettung von Anlagen. 'In Kombination mit entsprechenden Matrizenspeichern und Palettenmagazinen schaffen wir mit solch einem System deutlich mehr Kapazität. 'Zudem erreichen die Handlingsysteme und Roboteranlagen Maschinenlaufzeiten zwischen 5.000 und 7.000 Stunden pro Jahr. Beim Robotersystem aber mit deutlich weniger Personaleinsatz', rechnet Schorpp vor.

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG veröffentlichte diesen Inhalt am 21 Juli 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 21 Juli 2020 11:10:08 UTC.

Originaldokumenthttps://www.hermle.de/de/media/fachpresse/getPrm/entry/21_07_2020_automation_in_perfektion/

Public permalinkhttp://www.publicnow.com/view/DE833FD435C96487688F163F338D2BAEBEDB2D9B