VEVEY (dpa-AFX) - Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle hat im Jahr 2018 von einer wieder anziehenden Nachfrage auf seinen beiden größten Märkten in den USA und China profitiert. Auch das Geschäft mit Säuglingsnahrung-und Süßwaren konnte zulegen. Der Aktienkurs stieg am Donnerstag im frühen Handel um 1,7 Prozent. Die Aussagen zur diesjährigen Geschäftsentwicklung kommen soweit gut an am Markt und lassen Analysten großzügig über die nur leicht höhere Dividende hinwegschauen.

Der Umsatz im abgelaufenen Jahr stieg konzernweit um 2,1 Prozent auf 91,4 Milliarden Schweizer Franken (80,3 Mrd Euro), wie Nestle am Donnerstag mitteilte. Aus eigener Kraft, also ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe, belief sich das Plus auf 3 Prozent, was soviel war wie Analysten erwartet hatten. Die wichtigste Umsatzkenngröße in der Nahrungsmittelindustrie hat sich im vierten Quartal (+3,7 Prozent) damit etwas beschleunigt nach 2,8 Prozent nach neun Monaten. Die 3,0 Prozent Plus setzten sich zusammen aus einem Mengenwachstum (RIG) von 2,5 Prozent und Preissteigerungen von 0,5 Prozent.

Unterm Strich stieg der Gewinn um 41,6 Prozent auf 10,1 Milliarden Franken. Hier kamen Nestle mehrere große Einmaleffekte zu Gute, darunter höhere Erträge aus dem Verkauf von Geschäftsteilen. Analysten hatten aber mit mehr gerechnet. Die Aktionäre sollen eine um 10 Rappen erhöhte Dividende von 2,45 Franken erhalten, was etwas unter den Erwartungen der Analysten blieb.

Für die Wurstmarke Herta prüfe Nestle Optionen, dabei sei auch ein Verkauf eine Möglichkeit, hieß es weiter. Bis Ende des Jahres soll eine Entscheidung getroffen sein. Der Nahrungsmittel-Konzern sucht auch seit einiger Zeit wie bekannt nach Alternativen für seinen Geschäftsbereich Hautpflegeprodukte (Nestle Skin Health). Bei diesem Prozess, der im Sommer dieses Jahres abgeschlossen werden soll, sei man "exakt im Zeitplan", sagte Unternehmenschef Mark Schneider in einer Telefonkonferenz. "Wir sehen ein außerordentlich starkes Interesse für den Bereich."

Das laufende Aktienrückkauf-Programm über 20 Milliarden Franken will Nestle sechs Monate früher abschließen. Auch Zukäufe dürfte es weitere gehen. Die Tatsache, dass das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm beschleunige, bedeute jedenfalls nicht, dass Nestle nur verkaufen und nicht kaufen werde, sagte Schneider. "Sonst würden wir eine ganz andere Größenordnung von Aktienrückkäufen tätigen."

Für das laufende Jahr erwarte Nestle eine weitere Verbesserung des organischen Umsatzwachstums und der zugrunde liegenden operativen Ergebnismarge entsprechend der Ziele für 2020, hieß es weiter./stk/elm/jha/