BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte über Billigangebote für Lebensmittel fordern die Verbraucherzentralen mehr Informationen für Kaufentscheidungen im Supermarkt. "Der Preis ist keine Orientierung für Qualität", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Es stimme nicht mehr, dass teure Lebensmittel automatisch gut seien und preiswerte automatisch schlecht. Nötig sei deswegen, Verbrauchern das Leben zu erleichtern, sie nicht für dumm zu verkaufen und deutlich zu machen, wo es unterschiedliche Produkt- und Prozessqualitäten gebe. "Dann werden wir auch eine ausdifferenzierte Zahlungsbereitschaft erleben."

Zu Lockpreisen etwa für Fleisch ist ein Treffen bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Handelsunternehmen geplant. Mehr Wertschätzung für Lebensmittel ist auch ein Thema der Agrar- und Ernährungsmesse Grüne Woche (17. bis 26. Januar) in Berlin. Müller kritisierte: "Wenn jahrzehntelang der Handel, aber auch viele Landwirtschaftsfunktionäre gesagt haben, jedes Stück Fleisch, jedes Obst und Gemüse ist gleich gut, dann haben sie Verbrauchern einen Sinn und auch eine Zahlungsbereitschaft für unterschiedliche Qualitäten aberzogen."/sam/DP/zb