Zürich (awp) - Im Aktionariat des Stahlkonzerns Schmolz+Bickenbach (A+B) soll hinter den Kulissen laut einem Medienbericht ein Machtkampf toben. Dabei stehen sich Martin Haefner, Milliardär und Besitzer des Autoimporteurs Amag, und die Beteiligungsgesellschaft Liwet des russischen Investors Viktor Vekselberg gegenüber, schreibt die "Handelszeitung" (Ausgabe 03.10.) unter Berufung auf Kreise.

Haefner hält den Angaben der Zeitung zufolge rund 17 Prozent an S+B, Liwet 27 Prozent. Beide Seiten würden um die Unterstützung der Erbenfamilie weibeln, deren 10 Prozent in der S+B Beteiligungs GmbH gebündelt sind. Keine der Parteien wollte die Meldung gegenüber der Zeitung kommentieren.

Wie die Handelszeitung bereits früher gemeldet hatte, will Haefner über eine Kapitalerhöhung die Mehrheit und damit die Kontrolle über den Konzern übernehmen. Er plane ein öffentliches Übernahmeangebot und sei bereit gut 300 Millionen Franken dafür aufzuwenden, hatte das Blatt in der Vorwoche ebenfalls unter Berufung auf Kreise gemeldet. Diese Pläne würden vom grössten Aktionär Liwet abgelehnt.

S+B hatte zuletzt unter der sich abschwächenden Konjunktur und der geringeren Nachfrage aus der Automobilindustrie gelitten. Zudem ist das Unternehmen hoch verschuldet und zuletzt hatte Moody's das Kreditrating für den Stahlproduzenten auf "Caa1" von zuvor "B3" gesenkt.

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