ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Eon will nach dem bevorstehenden Abgang des Finanzvorstands Michael Sen Kurs halten. Vorstandschef Johannes Teyssen wies im "Handelsblatt" (Montag) Spekulationen über eine mögliche Änderung der Finanzstrategie des Konzerns zurück. "Wir halten an unserer Linie fest." Derzeit gebe es in einigen Teilen des Geschäfts nur geringe Renditen, räumte der Manager ein. "Wir werden aber nur da investieren, wo wir attraktive Gewinne erwarten."

Teyssen bekräftigte das Ziel, die erwarteten Milliarden-Kosten für den geplanten staatlichen Atommüll-Fonds möglichst ohne große Kapitalerhöhung stemmen zu wollen. "Bei den Kapitalmaßnahmen gibt es bessere Optionen als eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten, die wir bereits ausgeschlossen haben", sagte Teyssen.

In der vergangenen Woche hatte Eon offiziell bestätigt, dass Finanzvorstand Sen im kommenden Jahr zurück zum Elektrokonzern Siemens gehen und dort die Leitung der Medizintechnik-Sparte übernehmen werde. Sen war erst 2015 von Siemens zu Eon gekommen und hatte dort maßgeblich die Abspaltung der Kraftwerkstochter Uniper gemanagt. Beim Energiekonzern soll er noch den Jahresabschluss 2016 fertigstellen, der im März 2017 veröffentlicht wird./enl/fbr

Unternehmen im Artikel: Siemens AG, E.ON SE, Uniper SE