Zürich (awp) - Die Welt wird digitaler und die Menschen vernetzen sich zunehmend. Davon profitieren auch Versicherer. Sie erhalten einen direkten Zugang zu ihren Kunden und können so zum Beispiel Produkte auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zuschneiden, heisst es in der neusten Sigma-Studie von Swiss Re. Vorreiter dazu sind Versicherungen in Schwellenländern.

Die Konsumenten seien heute dank internetfähiger Geräte und umfassender Vernetzung besser informiert und unabhängiger als früher, schreiben die Sigma-Autoren in der am Mittwoch veröffentlichten Studie. Insbesondere die jüngere Generation erwarte schnellen Zugang zu Fakten, Transparenz und eine stärker personalisierte Kauferfahrung. Darauf müssten sich die Versicherer einstellen.

Aus der Digitalisierung ergeben sich aber auch Chancen. Mit der Fülle an Kundendaten sei es möglich, die Kunden besser zu segmentieren und neue massgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, so die Studie. Und Versicherungsberater könnten gezielter auf Kunden zugehen, falls sich bei ihnen die Lebensumstände etwa durch Eheschliessung, Umzug oder einen Arbeitsplatzwechsel veränderten.

Als Vorreiter in Sachen Digitalisierung gelten der Studie zufolge Versicherungen in Schwellenländern. Sie schliessen sich beispielsweise mit etablierten digitalen Plattformen und Ökosystemen zusammen und offerieren ihren Kunden so ein Komplettangebot. Die Versicherer bringen ihr branchenspezifisches Know-how ein, während Internetplattformen den Zugang zu Kunden sowie die Datenanalyse bereitstellen.

Eine Hürde, die es jedoch zu bewältigen gilt, sind regulatorische Vorgaben in den jeweiligen Staaten. Vor allem mit den lokalen Gegebenheiten bezüglich Datenschutz und Privatsphäre müssten sich die Gesellschaften befassen, wenn sie das volle Potenzial des digitalen Wandels ausschöpfen wollen, empfehlen die Experten des Swiss Re-Institutes.

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