Zürich (awp) - Die Aktien der Swatch Group sind nach der Veröffentlichung des Jahreszahlen 2017 und einem optimistischen Blick auf das laufende Jahr gesucht. Die Inhaberaktien erreichen im Hoch bei 418,60 CHF den höchsten Stand seit August 2015. Das Wachstum im zweiten Halbjahr und die Gewinnzahlen haben die Analystenschätzungen übertroffen.

Bis um 10.15 Uhr steigen Swatch Inhaber um 2,6% auf 413,80 CHF. Der Gesamtmarkt gewinnt derweil gemessen am Leitindex SMI 0,3% hinzu. Seit dem Tief von unter 250 CHF im August 2016 haben die Swatch-Titel damit um rund 67% zugelegt. Die Papiere des Mitbewerbers Richemont gewinnen derweil nach ebenfalls positiven Daten zu den Uhrenexporten im Januar um rund 1,9% auf 90,16 CHF hinzu.

Die britische Barclays sieht sich durch die Swatch-Zahlen und die Uhrenexporte in ihrer zuletzt optimistischeren Sicht auf die Uhrenbranche bestätigt. Das organische Umsatzwachstum liege in der zweiten Jahreshälfte mit 10,3% am ganz oberen Ende der Erwartungsbandbreite. Barclays selber hatte mit einem Wachstum von 9,4% gerechnet. Dass sich das organische Wachstum im Schlussquartal im Geschäft mit Schmuck und Uhren gar auf 14,9% beschleunigt hat, stimme zuversichtlich.

Die Branche scheine auf ein starkes erstes Halbjahr zuzusteuern. Als positive Faktoren nennt Barclays die bessere Auslastung oder die stärkere Kontrolle der Lagerbestände. Die deutliche Absatzerholung sollte weiter positiv auf die Auslastung und damit die Margen im Jahr 2018 wirken.

Swatch sei im zweiten Halbjahr eine noch stärkere Umsatzbeschleunigung als erwartet gelungen, heisst es auch bei der ZKB. Angesichts des starken operativen Gewinnhebels wird bei der weiter erwarteten Umsatzerholung auch 2018 das Gewinnmomentum hoch bleiben, so die Erwartung. Die EBIT-Konsensschätzung sei für 2018 noch zu tief.

Die UBS äussert sich sehr ähnlich, sowohl was die Wachstumsbelebung in der zweiten Jahreshälfte als auch den Ausblick anbetrifft. Die Bank führt das starke Abschneiden im zweiten Halbjahr unter anderem auf den Erfolg der Uhrentochter Omega in Asien zurück. Die Bank Vontobel hält die bisherigen Wachstumsprognose für 2018 von +5% für konservativ und will sie leicht anheben.

Begrüsst wird in Expertenkreisen auch die Dividendenerhöhung. Allerdings sei das Unternehmen vor Jahresfrist dazu gezwungen gewesen, die Ausschüttung zu kürzen. Ausserdem locke eine Dividendenrendite von 1,9% niemanden so richtig hinter dem Ofen hervor, heisst es weiter.

Zurückhaltender ist die Bewertung der Zahlen bei Kepler Cheuvreux. Hier werden die Ergebnisse als im Rahmen der Erwartungen gesehen. Durch den besseren Umsatz sei die Marge, trotz der Verbesserung, sogar leicht unter den Erwartungen ausgefallen. Die soliden Zahlen seien in der Bewertung mehr als eingepreist. Der Gewinn von Marktanteilen im unteren und mittleren Preissegment komme wohl auch dadurch zustande, dass andere Hersteller stärker auf Smart-Watches setzen, heisst es. Der Druck durch dieses Segment und die Überkapazitäten halte an.

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