BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft hat kurz vor dem Ukraine-Gipfel einen europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakt für die Ostukraine vorgeschlagen. "Es ist Zeit, den Wiederaufbau in der Ostukraine zu einer gemeinsamen europäischen Aufgabe zu machen und damit den Menschen zu signalisieren, dass es eine klare wirtschaftliche Perspektive für die Zeit nach dem Krieg gibt", sagte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses, Oliver Hermes, am Donnerstag in Berlin. "Der Gipfel von Paris ist eine historische Chance. Jetzt muss alles dafür getan werden, um neue Brücken zu bauen, über die wir wieder zueinanderfinden können."

Am Montag (9. Dezember) findet in Paris ein Gipfel zur Lösung des Konflikts im Osten der Ukraine statt. Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft hatte sich erst vor kurzem dafür ausgesprochen, dass der der Abbau von Wirtschaftssanktionen gegen Russland eingeleitet werden solle, falls es Fortschritte im Ukraine-Friedensprozess geben sollte.

Der Ost-Ausschuss legte einen Plan mit acht Maßnahmen vor, die im Falle eines erfolgreichen Gipfeltreffens umgesetzt werden könnten. Dabei geht es etwa um eine internationale Geberkonferenz, auf der Mittel für den Wiederaufbau der Ostukraine eingeworben werden könnten. "Wir gehen von einem ersten, akuten Finanzbedarf von mindestens drei Milliarden Euro aus", so Hermes. Zur Verwaltung der Mittel schlägt der Verband die Einrichtung eines Wiederaufbaufonds vor. Außerdem könnten in vom Krieg betroffenen Regionen eine Sonderwirtschaftszone eingerichtet werden./hoe/DP/men