NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gestiegen. Nach Verlusten im frühen Handel drehten sie im Vormittagshandel in die Gewinnzone. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 60,41 US-Dollar. Das waren 11 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 16 Cent auf 55,84 Dollar.

Ein Rückgang der Ölreserven in den USA konnte den Preisen nur wenig Auftrieb geben. "Getrübt wurde der Lagerbericht durch überraschende Anstiege der Lagerbestände von Ölprodukten", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Die Benzinvorräte und die Lagerbestände an Heizöl waren laut Daten des US-Energieministeriums vom Vortag gestiegen. "Normalerweise fallen die Benzinvorräte wegen der saisonbedingt hohen Nachfrage in dieser Jahreszeit" kommentierte Fritsch.

Generell rückt die Geldpolitik an den Finanz- und Rohstoffmärkten immer stärker in den Mittelpunkt. An diesem Donnerstag beginnt im amerikanischen Jackson Hole die viel beachtete Fachkonferenz der US-Notenbank Fed. An den Märkten werden Hinweise auf den geldpolitischen Kurs erwartet, insbesondere von einem Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag.

Die Fed hatte ihren Leitzins Ende Juli wegen konjunktureller Risiken erstmals seit einer Dekade verringert. Im Raum steht die Frage, ob weitere Schritte folgen. Bislang hält sich die Fed alle Optionen offen. Die Zinspolitik der US-Notenbank hat aufgrund der Grösse der amerikanischen Wirtschaft und des US-Finanzmarkts erhebliche Auswirkungen auf die globale Wirtschaftsentwicklung und damit auch auf die Erdölnachfrage./hossah/jkr/jsl