NEW YORK (awp international) - Wachsende Zuversicht über ein baldiges Ende des internationalen Handelsstreits dürfte der Wall Street am Montag weiter Schwung verleihen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart 0,50 Prozent im Plus bei 26 162 Punkten. Vor dem Wochenende hatte der US-Leitindex zum ersten Mal wieder seit November vergangenen Jahres die Marke von 26 000 Punkten geknackt.

"Die Investoren sind am Montag noch optimistischer geworden", sagte Analyst Neil Wilson von Markets.com und verwies dabei auf jüngste Twitter-Nachrichten von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte in der Nacht zum Montag (MEZ) angekündigt, wegen der Fortschritte in den laufenden Handelsgesprächen bestehende Strafzölle auf chinesische Importe vorerst nicht anzuheben. Das dämpft Marktteilnehmern zufolge zudem die Angst vor einer weiteren Abschwächung der weltweiten Konjunktur.

Aktien des US-Industriekonzerns General Electric zogen vorbörslich um fast 15 Prozent an. Das seit längerer Zeit kriselnde Unternehmen kommt bei seinem Umbau voran. Die Amerikaner verkaufen nun ihr Biopharma-Geschäft an den US-Mischkonzern Danaher für insgesamt 21,4 Milliarden US-Dollar (18,9 Mrd Euro). Mit dem Geld will GE die Schulden senken.

Unter den Einzelwerten dürften auch erneut die Aktien von Kraft Heinz Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Am Freitag noch hatten sie wegen Milliarden schwerer Abschreibungen etwas mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebüsst. Nun ging es vorbörslich um ein knappes Prozent weiter abwärts. Angeblich erwäge der Nahrungsmittelkonzern sein Kaffeegeschäft Maxwell House Coffee zu verkaufen, sagte Marktanalyst David Madden von CMC Markets unter Verweis auf einen Bericht des TV-Senders CNBC.

Zudem äusserte sich Börsenguru Warren Buffett zu Kraft Heinz. Er sagte einerseits, dass seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zu viel für ihren Anteil an dem Unternehmen gezahlt habe. Anderseits halte sie trotz der Abschreibungen an Kraft Heinz fest, ohne aber den Anteil aufstocken zu wollen.

Für die Anteile von Spark Therapeutics ging es vor dem Handelsstart um rund 120 Prozent hoch. Der Schweizer Pharmakonzern Roche will das auf Gentherapie spezialisierte US-Unternehmen für etwa 4,3 Milliarden US-Dollar übernehmen. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben laut Roche bereits ihre Zustimmung gegeben. Die Transaktion soll noch im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Das Angebot von 114,50 US-Dollar je Spark-Aktie entspricht einem Aufschlag von 122 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Ölaktien wie etwa die von ExxonMobil oder Chevron im Dow könnten nach Aussagen von Donald Trump zum Ölpreis unter Druck stehen. "Die Ölpreise steigen zu hoch", twitterte der Präsident und drängte das Ölkartell Opec zur Mässigung.

Nach Börsenschluss dürften zudem die Papiere von Mosaic in den Blick rücken, denn dann wird der Düngerhersteller seine Zahlen zum vierten Quartal vorstellen. Die durchschnittliche Analystenschätzung für das Ergebnis je Aktie liegt bei 0,57 US-Dollar. Die Umsatzprognose beträgt 2,37 Milliarden Dollar./ck/men