Block 1: Die wichtigsten Nachrichten

  • Lugano: Das Eldorado der Kryptos

Die Schweizer Stadt Lugano hat einen weiteren Schritt in Richtung Krypto-Adoption gemacht, indem sie die Bezahlung aller städtischen Rechnungen in Bitcoin (BTC) und USDT ermöglicht. Diese Initiative ist Teil des Plan B von Lugano, in Zusammenarbeit mit Tether, um Blockchain-Technologie und Bitcoin in den Alltag der Stadt zu integrieren. Die Zahlungen können über einen QR-Code von einem Krypto-Wallet aus getätigt werden. Diese Maßnahme, in Partnerschaft mit Bitcoin Suisse, ergänzt frühere Initiativen von Lugano, wie die Akzeptanz von Kryptowährungen an 400 Verkaufsstellen über die lokale Web3-App MyLugano.

  • Brasilien: Die größte Bank des Landes bietet BTC-Handel an

Itaú Unibanco, die größte Bank Brasiliens, hat angekündigt, dass sie nun Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) Handelsdienstleistungen für ihre Kunden anbietet, mit Plänen, diese auf andere Kryptowährungen auszuweiten. Die Bank wird als Verwahrer der Krypto-Assets in ihrem eigenen Namen agieren, was ihr Angebot von dem anderer lokaler Akteure unterscheidet, die diesen Service meist externen Anbietern überlassen. Diese Initiative findet in einem größeren Kontext der "De-Dollarisierung" in Brasilien statt, wo die Regierung die Nutzung der Blockchain erforscht und eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) in Betracht zieht, trotz einer noch unsicheren regulatorischen Landschaft für Kryptowährungen.

  • Anleihen und Blockchain: Der French Touch

Die Société Générale hat ihre erste grüne digitale Anleihe auf der Ethereum-Blockchain ausgegeben, eine innovative Initiative ihrer Tochtergesellschaft SG Forge. Diese Anleihe, im Wert von 10 Millionen Euro und mit einer Laufzeit von 3 Jahren, wurde von AXA Investment Managers und Generali Investments gezeichnet. Die Ausgabe auf einer öffentlichen Blockchain bietet natürlich eine höhere Transparenz, im Gegensatz zu einer privaten Blockchain, insbesondere in Bezug auf ESG-Kriterien, so die Unternehmensmitteilung. Die Bank betont auch die Verfügbarkeit von Daten über den CO2-Fußabdruck und die Nutzung des EUR CoinVertible, eines an den Euro gebundenen Stablecoins. Diese Initiativen zeigen das Engagement der Société Générale, Blockchain-Technologie und traditionelle Finanzierung zu verbinden.

  • Ein Bitcoin-ETF, wann kommt er denn nun?
BlackRock und Bitwise haben ihre Anträge für Bitcoin Spot ETFs bei der US Securities and Exchange Commission (SEC) aktualisiert, was einen bedeutenden Schritt in Richtung potenzieller Genehmigung dieser ETFs darstellt. Die Änderungen beinhalten einen Bericht von PricewaterhouseCoopers (PwC) über Anti-Geldwäsche-Maßnahmen für BlackRock und deuten auf einen fortlaufenden Dialog mit der SEC hin. Analysten prognostizieren, dass die Genehmigung des ersten Bitcoin Spot ETFs vor dem 10. Januar 2024 erfolgen könnte. Parallel dazu hat BlackRock auch einen Antrag für einen Ethereum Spot ETF eingereicht. Die SEC zeigt jedoch weiterhin Zurückhaltung und verschiebt Entscheidungen über weitere Bitcoin Spot ETF-Anträge.

Block 2: Die Krypto-Analyse der Woche

Vor etwa zwei Jahren erreichte der Kryptomarkt seinen Höhepunkt, als Bitcoin (BTC) im November 2021 fast die 70.000-Dollar-Marke knackte. Doch die Landschaft verdunkelte sich schnell im Jahr 2022 und zog viele Krypto-Einheiten in die Abgründe der Kryptosphäre. Der Höhepunkt war der FTX-Skandal im November des vergangenen Jahres, der tiefe Narben in der Geschichte der Kryptowährungen hinterlassen hat und unweigerlich erhebliche Verluste für viele Anleger verursachte. 

Doch 2023 war schon wieder alles anders. Der Markt erlebte einen bemerkenswerten Anstieg, angetrieben durch die wachsende Begeisterung für potenzielle Bitcoin Spot ETFs und die Aussicht auf sinkende Zinssätze. Bitcoin ist seit Jahresbeginn um mehr als 160% gestiegen - von 16.000 Dollar auf über 43.000 Dollar, ein Hoch, das zuletzt Anfang 2022 erreicht wurde.

Insgesamt erlebt der Kryptomarkt eine Wiederbelebung, die an die Tage vor dem Zusammenbruch großer Unternehmen wie Celsius, Voyager, Three Arrows Capital, FTX und Genesis im Jahr 2022 erinnert. Eine Atmosphäre, in der sowohl FOMO (Fear of Missing Out - die Angst, etwas zu verpassen) als auch YOLO (You Only Live Once - man lebt nur einmal) herrschten. Ein explosiver Cocktail, der Anleger oft ins Verderben führt.

In der Zwischenzeit verkaufen die BTC-Miner ihre Bitcoins, um sich finanziell zu erholen. Konkret verkaufen die Miner seit Anfang November hauptsächlich ihre Bitcoin-Bestände und nutzen den jüngsten Preisanstieg, um ihre Liquiditätsreserven aufzustocken.

Miner bringen ihre Bitcoins wieder in Umlauf
Glassnode

Die Bitcoin-Mining-Branche scheint im Jahr 2023 zu florieren. Die Hash-Rate hat Höchststände erreicht und die Miner würden, alle Gewinne zusammengezählt, mehr als 14 Milliarden Dollar an jährlichen Einnahmen erzielen - wenn man die Transaktionserlöse im Netzwerk zugrunde legt. Einige börsennotierte Miner haben sogar erlebt, dass ihre Aktienkurse weit über das Wachstum des Bitcoin-Preises hinaus gestiegen sind. Das betrifft insbesondere:

  • Marathon Digital: +359%.
  • Iris Energy: +356%
  • Cleanspark: +356%
  • Riot Platforms: +349%.

Dieser Trend folgt den vorherigen Zyklen. Die Aktien von Bitcoin-Mining-Unternehmen überperformen, wenn der BTC steigt, fallen jedoch viel stärker, wenn er fällt.

Mit dem Marketing-Geschick von BlackRock, Fidelity und Franklin Templeton, die die Bitcoin Spot ETFs unterstützen, die wiederum noch auf regulatorische Genehmigung warten, erwarten viele einen erheblichen Kapitalzufluss in den Kryptosektor. Ob dies jedoch zu einer nachhaltigen Markterholung führt, die die historischen Höchststände von Bitcoin sprengt, bleibt umstritten.

Block 3: Tops & Flops

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MarketScreener
Block 4: Lesestoff der Woche

Binance crackdown will be 'unprecedented' boon for crypto watchdog (Wired, auf Englisch)

In Binance's French backyard (Financial Times, auf Englisch)

Satoshi's mistake (Bitcoin Magazine, auf Englisch)