Der Dax ging nach einem ruhigen Handelstag 0,1 Prozent fester bei 12.389 Punkten aus dem Handel. Der EuroStoxx50 lag 0,2 Prozent höher bei 3528 Punkten. Im Blick behielten die Börsianer auch die Spannungen in der Golf-Region nach den Angriffen auf saudi-arabische Ölanlagen.

An der Wall Street lagen die drei Leitindizes bis zu 0,4 Prozent tiefer. Börsianer rechneten fest damit, dass die Fed den Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr senkt. Die meisten gehen von 25 Basispunkten aus. "Ob Notenbankchef Jerome Powell allerdings weitere Schritte nach unten in Aussicht stellt, ist fraglich", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Trotz spürbaren Gegenwinds schlägt sich die US-Konjunktur immer noch gut und zuletzt kam es zu einer Annäherung zwischen den USA und China im Handelsstreit."

BREXIT-HICK-HACK GEHT WEITER

Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, kletterte um 0,1 Prozent auf 98,31 Zähler. Gewinnmitnahmen drückten das Pfund Sterling auf 1,2480 Dollar. Die Hoffnung auf eine Einigung im Brexit-Streit oder zumindest eine erneute Verschiebung des Brexit-Termins verhindere aber größere Kursrücksetzer, konstatierten die Analysten der Bank Mitsubishi UFJ. Am Dienstag hatten entsprechende Spekulationen das Pfund auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1,2526 Dollar getrieben. Gespräche zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker waren am Montag allerdings ohne Ergebnis geblieben.

Am deutschen Aktienmarkt gehörte die Deutsche Post mit einem Kursminus von 1,2 Prozent zu den größten Verlierern. Der US-Rivale FedEx verbuchte im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Ergebnis unter den Markterwartungen. Die Aktien des US-Konzerns brachen um zwölf Prozent ein. Titel des europäischen Logistik-Konzerns Kühne+Nagel büßten 2,6 Prozent ein.

Gefragt waren die Papiere der Apple-Zulieferer AMS, Dialog Semiconductor und STMicro, die sich um bis zu 1,8 Prozent verteuerten. Analysten zufolge übertreffen die Bestellungen für die neueste iPhone-Generation die des Vorgänger-Modells im Vorjahreszeitraum.

SPANNUNGEN IN DER GOLF-REGION NACH ANGRIFF AUF ÖLANLAGEN

Nach den Angriffen auf saudiarabische Ölanlagen vom Wochenende beobachteten Investoren die Lage in der Golf-Region weiter mit Sorge. Zwar ging der Preis für die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um ein Prozent auf 63,90 Dollar je Barrel (159 Liter) zurück, weil das Königreich seine Produktion wohl schneller wieder hochfahren kann als befürchtet. Ein US-Schlag gegen den Iran könne aber nicht ausgeschlossen werden, warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Dieser wird jedoch zumindest in einem ersten Schritt aus Wirtschaftssanktionen bestehen und nicht aus Militärschlägen." Die USA und Saudi-Arabien werfen dem Iran eine Verwicklung in die Attacken vor, für die die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Bürgerkriegsland Jemen die Verantwortung übernommen haben. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe zurück. Brent hatte sich am Montag zeitweise um knapp 20 Prozent verteuert. Das war der größte Kurssprung seit dem Golfkrieg von 1991.