OTTAWA (dpa-AFX) - Die Ukraine hatte die Regierung in Ottawa um die Lieferung von Tausenden ausgemusterten Luft-Boden-Raketen gebeten - doch in Kanada gibt es Diskussionen um die mögliche Spende. Der konservative kanadische Oppositionsführer Pierre Poilievre fordert von der Regierung des liberalen Justin Trudeau, Zehntausende der alten Waffen vom Typ CRV7 der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zur Verfügung zu stellen.

"Es ist Zeit für weniger Reden und mehr Taten", so Poilievre in einer Mitteilung. "Die Ukraine hat die kanadische Regierung gebeten, ihr diese überschüssigen Waffen zur Verfügung zu stellen. Anstatt die Kanadier Millionen von Dollar für die Außerdienststellung dieser Waffen zahlen zu lassen, fordern die Konservativen mit gesundem Menschenverstand die Trudeau-Regierung auf, diese Waffen der Ukraine zu geben."

Eigentlich sollten die insgesamt etwa 83 000 Raketen nach und nach vernichtet werden. Dem öffentlichen TV-Sender CBC zufolge erwägt Ottawa auch die Abgabe der Geschosse, hat aber Bedenken bezüglich ihrer Einsatzfähigkeit. So fehlten bei vielen der Raketen die Sprengköpfe. Die mögliche Lieferung werde geprüft.

"Bevor wir Ausrüstung in die Ukraine schicken, stimmen wir uns eng mit der Ukraine ab, um sicherzustellen, dass jede Spende ihren militärischen Bedarf deckt, und wir prüfen die operative Wirksamkeit der Ausrüstung", wurde der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Daniel Minden, zitiert./scb/DP/he