Palästinenser: Gaza ist "Hölle auf Erden" - Die Nacht im Überblick

Tel Aviv/Gaza/New York - Während Israels Bodentruppen verstärkt im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas vorrücken, hat der palästinensische Vertreter bei den Vereinten Nationen mit drastischen Worten auf das Leiden der Zivilbevölkerung hingewiesen. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates sagte Riad Mansur mit Blick auf die heftigen Kämpfe: "Gaza ist jetzt die Hölle auf Erden." Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu lehnt jedoch trotz Kritik an der hohen Zahl ziviler Opfer eine Waffenruhe ab und verglich den Krieg gegen die Hamas mit dem Kampf der Alliierten gegen die Nazis. Man ziehe nun eine Linie "zwischen den Kräften der Zivilisation und den Kräften der Barbarei". Er hoffe dabei auf die Unterstützung zivilisierter Länder.

Angehörige von Geiseln appellieren an Regierung: "Die Uhr tickt"

Berlin - Angehörige deutscher Geiseln haben an die Bundesregierung appelliert, noch mehr für deren Freilassung aus der Gefangenschaft im Gazastreifen zu tun. Liri Romann, Bruder der entführten 36-jährigen Deutschen Yarden Romann, sagte dem "Tagesspiegel" nach der Nachricht vom Tod der Deutsch-Israelin Shani Louk: "Das zeigt uns allen, dass wir nur wenig Zeit haben, um all die anderen lebend zu befreien." Auch Shaked Haran, die ihren Vater verloren hat und deren Mutter, die deutsche Staatsangehörige Shoshan Haran, sowie weitere Verwandte verschleppt wurden, sagte der Zeitung, Shani Louks Tod müsse "allen vor Augen führen, dass die Uhr tickt".

Haftbefehl für AfD-Politiker Halemba außer Vollzug

Würzburg - Das Amtsgericht Würzburg hat am Montag nach Angaben der Staatsanwaltschaft den Haftbefehl für den AfD-Politiker Daniel Halemba unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Vorangegangen waren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den 22-Jährigen wegen Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen. Halemba müsse sich nun einmal wöchentlich an seinem Wohnsitz Würzburg bei der Polizei melden, sagte Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach. Zudem sei ihm der Kontakt zu Mitgliedern der "Burschenschaft Teutonia Prag zu Würzburg" untersagt.

FDP-Landes- und -Kommunalpolitiker: Koalitionspartner überdenken

Berlin - FDP-Landes- und Kommunalpolitiker haben in einem offenen Brief die Ampel-Koalition im Bund mit SPD und Grünen wegen der schlechten Wahlergebnisse in Hessen und Bayern infrage gestellt. "Die FDP muss ihre Koalitionspartner dringend überdenken", schreiben die 26 Unterzeichner aus Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Bayern, Hamburg, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen in dem Dokument mit dem Titel "Weckruf Freiheit!" an die FDP-Bundestagsfraktion und den Bundesvorstand. Explizit die FDP sei von den Wählern für die Leistungen der Bundesregierung abgestraft worden.

Lindner: Mit Antisemitismus wird Chance auf deutschen Pass verwirkt

Düsseldorf - FDP-Bundesparteichef Christian Lindner hat scharfe Konsequenzen für judenfeindliche Zuwanderer gefordert. "Wer offensichtlich antisemitische Ressentiments hat, hat seine Chance auf einen deutschen Pass verwirkt", sagte Lindner am Montagabend beim "Ständehaus-Treff" der "Rheinischen Post" in Düsseldorf. Deutschland müsse zwar tolerant sein und brauche qualifizierte Einwanderung in den Arbeitsmarkt. "Auf der anderen Seite müssen wir aber Kontrolle und Steuerung für uns beanspruchen", mahnte der Bundesfinanzminister. "Ohne Kontrolle und Steuerung des Zugangs einer Gesellschaft bricht jedes System sozialer Sicherheit und jede öffentliche Ordnung zwangsläufig zusammen.

"Leiser Killer" Bluthochdruck - Lauterbach will Vorsorge verbessern

Berlin - Von den etwa eine Million Sterbefällen in Deutschland pro Jahr geht laut Statistischem Bundesamt rund jeder dritte auf eine Herz-Kreislauferkrankung zurück. Viele Herzinfarkte oder Schlaganfälle könnten wahrscheinlich verhindert werden, wenn Risikofaktoren schon früh erkannt würden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will deshalb in Kürze einen Gesetzentwurf vorlegen, der die Vorsorge und Früherkennung deutlich stärkt, wie er am Montag nach einem Gespräch mit Ärzte-, Apotheken- und Krankenkassenvertretern in Berlin ankündigte./n1/DP/zb