BERLIN (dpa-AFX) - Mit einer Reise in den Süden Afrikas will Entwicklungsminister Gerd Müller wirtschaftliche und politische Reformen stärken. Das südliche Afrika sei zwar die stabilste Region des Kontinents und Vorreiter bei der regionalen Integration, die Wirtschaft komme aber nicht richtig in Schwung, teilte der CSU-Politiker vor seiner Abreise mit. Erste Station ist am Samstag Malawi.

"Afrika muss hier selbst mehr leisten: Mit Reformen zur guten Regierungsführung, Demokratie, Einhaltung der Menschenrechte und Kampf gegen die Korruption. Wer diesen Weg geht, den unterstützen wir verstärkt", erklärte Müller. "Umgekehrt gilt: Wer nicht zum Kampf gegen Korruption und zu guter Regierungsführung bereit ist, der muss in Zukunft mit weniger Unterstützung aus Deutschland rechnen. Genau das ist Kern des Marshallplans mit Afrika."

Malawi ist nach Angaben des Entwicklungsministeriums das viertärmste Land der Welt und ärmste Land im südlichen Afrika. Die Bevölkerung hat sich seit 1960 auf jetzt 19 Millionen verfünffacht. Die Regierung des Landes engagiere sich für eine aktive Familienpolitik und werde dabei unterstützt, so Müller. Die Geburtenrate habe von 5,7 auf 4,4 Kinder pro Frau gesenkt werden können. Deutschland investiert in Grundbildung, Gesundheit und die Entwicklung der ländlichen Räume, aber die Ernährungssicherung "bleibt eine riesige Herausforderung".

Im Anschluss reist Müller nach Sambia und danach weiter nach Namibia. Vor dem Hintergrund der deutschen Kolonialherrschaft will der Minister mit den namibischen Partnern über die besondere historische Verantwortung Deutschlands und die Aufarbeitung der deutsch-namibischen Vergangenheit sprechen./cn/DP/fba