Dax und EuroStoxx50 gewannen am Mittwoch zeitweise jeweils etwa ein halbes Prozent auf 12.950 und 3503 Punkte. Der MSCI-Weltindex markierte sogar mit 517,37 Zählern den fünften Tag in Folge ein Rekordhoch.

"Die Anleger blicken auf ein weiteres Jahr mit starkem weltweiten Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig geringen Risiken für einen Rückschlag", sagte Volkswirt Philip Shaw vom Brokerhaus Investec. Allerdings dürfe man nicht zu viel in den Auftakt des Börsenjahres hineininterpretieren.

Unterdessen warteten Investoren mit Spannung auf die Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung am Abend (MEZ). Von den Mitschriften erhoffen sie sich Hinweise auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten US-Zinserhöhungen. Größeren Einfluss auf den Dollar-Kurs würden die sogenannten Fed-Minutes aber wohl kaum ausüben, sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "Die Diskussion um die Inflation dürfte ähnlich wie letztes Mal intensiv gewesen sein, hat aber eben zu keiner Neueinschätzung der Lage und damit der Geldpolitik geführt." Der Euro kostete mit 1,2039 Dollar etwa so viel wie am Mittwoch.

SPEKULATION UM EZB-KÄUFE TREIBT BOND-RENDITEN

Am Anleihemarkt stieg die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf ein Zweieinhalb-Monats-Hoch von 0,47 Prozent. Neben den Spekulationen auf einen rascheren Ausstieg der Europäische Zentralbank (EZB) aus ihren Anleihekäufen lasteten anstehende Neuemissionen auf der Stimmung, sagte Anlagestratege Martin Van Vliet von der ING Bank. Österreichs Notenbank-Chef Ewald Nowotny hatte in einem Zeitungsinterview unter Hinweis auf die robuste Konjunktur ein Ende des EZB-Kaufprogramms im laufenden Jahr ins Gespräch gebracht.

Parallel dazu stieg das europäische Inflationsbarometer auf ein Zehn-Monats-Hoch. Der sogenannte Five-Year-Five-Year-Forward erreichte einen Wert von 1,7408 Prozent. Dies bedeutet, Investoren gehen davon aus, dass die Inflation - beginnend in fünf Jahren - über einen Zeitraum von fünf Jahren im Schnitt bei 1,7408 Prozent und damit unter der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent liegen wird.

ABSATZZAHLEN HELFEN AUTOBAUERN - MODEHÄNDLER NEXT IM AUFWIND

Bei den Unternehmen gehörten die Papiere von BMW, Daimler und Volkswagen mit Kursgewinnen von bis zu 2,2 Prozent zu den Favoriten. Sie profitierten vom Acht-Jahres-Hoch beim Neuwagenabsatz in Deutschland.[nFWN1OY01D] Einem Insider zufolge stiegen die Verkäufe 2017 um 2,7 Prozent auf 3,44 Millionen Fahrzeuge. Die Papiere anderer Autobauer wie Fiat, Peugeot oder Renault legten bis zu 1,1 Prozent zu.

An der Londoner Börse sorgte der knapp zehnprozentige Kurssprung von Next für Aufsehen. Dank eines starken Weihnachtsgeschäfts hob der britische Modehändler seine Gesamtjahresziele an. Auf dieser Basis blicke er "sehr viel zuversichtlicher" in die Zukunft, betonte Firmenchef Simon Wolfson. Im Windschatten von Next gewannen die Titel von Marks & Spencer, Debenhams und der Primark-Mutter AB Foods bis zu 2,4 Prozent.