Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Tags des Erwachsenwerdens geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Nach Ansicht des ehemaligen US-Finanzministers Larry Summers muss die US-Notenbank eine "wesentlich straffere" geldpolitische Linie fahren. Die Mischung aus einem angespannten Arbeitsmarkt und einer lockeren Geldpolitik habe die US-Wirtschaft dazu gebracht, "rücksichtslos über die Autobahn zu rasen und einen Unfall zu riskieren", so Summers. Die einzige Lösung sei eine viel straffere Politik der Federal Reserve, als der Markt oder die Notenbank es derzeit erwarten, so Summers.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


                              Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.672,75  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  15.636,75  +0,4% 
Nikkei-225                 Feiertag 
Hang-Seng-Index           23.679,47  +0,8% 
Kospi                      2.926,72  -1,0% 
Shanghai-Composite         3.587,31  +0,2% 
S&P/ASX 200                7.447,10  -0,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Negative Vorgaben aus den USA belasteten zum Teil nur anfangs. Dort hatte die Kurse nachgegeben - besonders die der zinsempfindlichen Wachstumswerte in den Nasdaq-Indizes. Hintergrund waren von unter dem Strich robusten US-Arbeitsmarktdaten befeuerte Sorgen vor schnell steigenden Leitzinsen. Die Erholung im Handelsverlauf an den chinesischen Börsen begründen Marktteilnehmer mit Hoffnungen auf geldpolitische Lockerungen. In Tokio ruht der Handel wegen eines Feiertags. In Hongkong verlieren China Life Insurance 1,9 Prozent, nachdem der Chairman des Versicherers wegen möglicher disziplinarischer Verstöße in den Blick der Behörden geraten ist. In Seoul knickt der Kurs von LG Household & Beauty um 13,6 Prozent ein. Die Aktie des Herstellers von Schönheitsprodukten leidet unter Spekulationen über schwächere Viertquartalsergebnisse. Im Sog geht es für des Kosmetikhersteller Amorepacific um knapp 5 Prozent abwärts. In Sydney gehörten wie schon zum Ausklang der Vorwoche an anderen Plätzen Rohstoffaktien zu den größeren Gewinnern. Rio Tinto und BHP legten um über 2 und Fortescue um 1,5 Prozent zu. Hintergrund ist laut Marktexperten die offenbar sehr robuste US-Konjunktur.

US-NACHBÖRSE

Thermo Fisher legten auf Nasdaq.com um 1,8 Prozent zu. Der Technikexperte für Labore und Kliniken hatte zuvor mitgeteilt, eine 3 Milliarden Dollar schwere Kreditfazilität durch eine neue, 5 Milliarden schwere, ersetzt zu haben. Momentus wurden 1,3 Prozent niedriger gesehen, nachdem der Präsident des auf Raumfahrtinfrastruktur spezialisierten Unternehmens seinen Rücktritt angekündigt hatte.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          36.231,66  -0,0%    -4,81      -0,3% 
S&P-500        4.677,03  -0,4%   -19,02      -1,9% 
Nasdaq-Comp.  14.935,90  -1,0%  -144,96      -4,5% 
Nasdaq-100    15.592,19  -1,1%  -173,17      -4,5% 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien)  899 Mio   912 Mio 
Gewinner              1.700     1.873 
Verlierer             1.600     1.474 
unverändert             187     148 
 

Leichter - Der US-Arbeitsmarktbericht für Dezember hatte die Sorgen erhöht, dass es rascher zu einer ersten Zinserhöhung durch die US-Notenbank kommen könnte. Bereits im März könnte es soweit sein. Etwas stützend wirkte die Erwartung, dass die US-Wirtschaft robust genug sein dürfte, auch Zinserhöhungen zu überstehen, ohne dass das Wachstum abgewürgt wird. Vor allem die Nasdaq-Indizes mit vielen stark zinsreagiblen Wachstumsaktien gaben mit den weiter steigenden Marktzinsen erneut nach. Für den Nasdaq-Composite war die Woche mit minus 4,5 Prozent die schwächste Woche seit Februar 2021. Zu den Favoriten zählten erneut Bank- und Versicherungsaktien, weil die betreffenden Unternehmen als Profiteure höherer Zinsniveaus gelten. Der Bankensektor im S&P-500 kletterte um 1,5 Prozent, Versicherer legten um 0,9 Prozent zu. Der Kurs von T-Mobile US fiel um 5,0 Prozent. Die Tochter der Deutschen Telekom hatte trotz eines kräftigen Wachstums der Neukundenzahl im vierten Quartal 2021 die Erwartungen des Marktes leicht verfehlt.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,86       -0,4          0,87           13,2 
5 Jahre                  1,50       +3,5          1,47           24,4 
7 Jahre                  1,70       +4,3          1,66           26,0 
10 Jahre                 1,77       +4,8          1,72           26,0 
30 Jahre                 2,12       +3,8          2,08           21,5 
 

Der unter der Woche vom Protokoll der Notenbanksitzung im Dezember ausgelöste Zinsschreck hielt mit den stark ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten an. Mit den Marktzinsen ging es weiter aufwärts. Die Zehnjahresrendite stieg um 4,8 Basispunkte auf 1,77 Prozent - den höchsten Stand seit einem Jahr.

DEVISEN


                 zuletzt      +/- %      00:00   Fr, 8:20  % YTD 
EUR/USD           1,1329      -0,2%     1,1357     1,1303  -0,4% 
EUR/JPY           131,21      -0,1%     131,30     131,04  +0,3% 
EUR/GBP           0,8342      -0,2%     0,8362     0,8346  -0,7% 
GBP/USD           1,3581      -0,0%     1,3582     1,3542  +0,4% 
USD/JPY           115,81      +0,2%     115,61     115,94  +0,6% 
USD/KRW         1.197,68         0%   1.197,68   1.202,46  +0,7% 
USD/CNY           6,3732      -0,1%     6,3778     6,3748  +0,3% 
USD/CNH           6,3786      -0,1%     6,3855     6,3801  +0,4% 
USD/HKD           7,7969      -0,0%     7,7977     7,8007  +0,0% 
AUD/USD           0,7191      +0,2%     0,7178     0,7157  -1,0% 
NZD/USD           0,6771      +0,0%     0,6770     0,6752  -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        41.973,21      -0,5%  42.200,26  41.380,33  -9,2% 
 

Nach dem US-Arbeitsmarktbericht kam der Dollar weiter unter Abgabedruck, der Dollar-Index büßte 0,6 Prozent ein. Die Commerzbank vermutete den Grund in der Erwartung negativer Realzinsen. Zwar erwarte der Markt, dass die US-Notenbank früh ihren Zinserhöhungszyklus beginne und zunächst rasche Zinsschritte kämen, so Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann. Doch rechne der Markt nach wie vor damit, dass der Zinszyklus im Bereich um 1,5 Prozent ende. Das würde bedeuten, dass der Markt auf mittlere bis lang Sicht nicht mit Fed-Leitzinsen nahe oder gar über der US-Inflation rechne. Andere Beobachter sahen auch eine Euro-Stärke und verwiesen auf die hohen Inflationsdaten aus dem Euroraum für Dezember.DIese erhöhten den Druck auf die EZB, etwas gegen die Inflation zu unternehmen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


                 zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          78,96      78,90      +0,1%       0,06  +5,0% 
Brent/ICE          81,80      81,75      +0,1%       0,05  +5,1% 
 

Brentöl erreichte zwischenzeitlich den höchsten Stand seit rund zwei Monaten. Die Gewinne konnten aber nicht verteidigt werden und die Preise rutschten sogar knapp ins Minus. Förderprobleme durch die Kältewelle in Teilen der USA sowie die Proteste in Kasachstan und etwaige Auswirkungen auf die dortige Ölförderung dürften die Preise aber weiter stützen, erwartet die ING.

METALLE


                 zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     1.792,56   1.796,38      -0,2%      -3,82  -2,0% 
Silber (Spot)      22,23      22,38      -0,6%      -0,14  -4,6% 
Platin (Spot)     958,35     961,50      -0,3%      -3,15  -1,3% 
Kupfer-Future       4,39       4,41      -0,4%      -0,02  -1,6% 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR +++++

CORONA-PANDEMIE

- In den USA steigt der Sieben-Tage-Durchschnitt der neu gemeldeten Fälle erstmals die 700.000. Dabei spiegeln die von den bundesstaatlichen Gesundheitsämtern gemeldeten und von Johns Hopkins gesammelten Zahlen wahrscheinlich nur einen Bruchteil der tatsächlichen Zahl wider, was zum Teil auf die rasche Ausbreitung von Omikron und die Schwierigkeiten vieler Amerikaner zurückzuführen ist, sich testen zu lassen.

RUSSLAND / USA

Russland hat kurz vor den Gesprächen mit den USA über den Ukraine-Konflikt jegliches Entgegenkommen ausgeschlossen. "Wir werden keinem Zugeständnis zustimmen. Das ist völlig ausgeschlossen", sagte der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. Der Kreml sei enttäuscht von den Signalen, die in den vergangenen Tagen aus Washington, aber auch aus Brüssel kamen. Zugeständnisse kämen einem Handeln gegen unsere eigenen Interessen, gegen die Interessen unserer Sicherheit gleich.

USA / KASACHSTAN

US-Außenminister Antony Blinken hat die kasachische Regierung aufgefordert, den Schießbefehl auf Demonstranten aufzuheben. Bei den landesweiten Demonstrationen in Kasachstan sind vergangene Woche Berichten zufolge mehr als 160 Menschen getötet und 5800 festgenommen worden. Das von Moskau angeführte Militärbündnis, Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit (OVKS), entsandte "Friedenstruppen".


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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2022 01:52 ET (06:52 GMT)