Zürich (awp) - Schweizer Banken wie die Credit Suisse und die Zürcher Kantonalbank (ZKB) setzen sich einem Medienbericht zufolge für eine Änderung des einheimischen Marktes für hypothekenbesicherte Anleihen ein. Sie wollten so ihren Zugang zu Liquidität vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie verbessern, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die Kreditinstitute bemühen sich gemäss dem Artikel darum, dass von ihnen emittierte gedeckte Schuldverschreibungen - so genannte Covered Bonds - als Sicherheit für die Übernachtkreditvergabe durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) akzeptiert werden. Dadurch solle die Attraktivität der Papiere für Investoren gesteigert werden.

Derzeit akzeptiert die Zentralbank nur hypothekenbesicherte Anleihen, die über Pfandbriefbanken verkauft werden, wie Bloomberg weiter schrieb. Mit insgesamt 137 Milliarden Franken bilden die in Umlauf befindlichen Schuldverschreibungen, die über Pfandbriefinstitute ausgegeben wurden, das grösste und liquideste Segment des Schweizer Anleihemarktes.

Die Schweizerische Bankiervereinigung arbeite an einem Vorschlag für einen rechtlichen Rahmen, um einen solchen Schritt zu ermöglichen, schrieb Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Ein Sprecher der Bankiervereinigung bestätigte dies der Nachrichtenagentur AWP am Montag auf Anfrage. Die Credit Suisse wollte den Artikel nicht weiter kommentieren mit dem Hinweis, dass die Zuständigkeit bei diesem Thema bei der Bankiervereinigung liege.

Die ZKB schrieb wiederum in einer Stellungnahme, sie würde es begrüssen, wenn ein rechtlicher Rahmen geschaffen würde, an dem sich privatrechtlich strukturierte Covered Bonds orientieren könnten. Solche Bonds wären eine gute Ergänzung zu den Pfandbriefen und würden Banken einen zusätzlichen Refinanzierungskanal eröffnen. Aufgrund der hohen Qualität könnten damit auch die Voraussetzungen geschaffen werden, solche Anleihen als qualitativ hochwertige liquide Assets (HQLA) anzuerkennen, was der Liquiditätssteuerung der Banken dienlich wäre, so die ZKB weiter.

Die Idee einer rechtlichen Grundlage für eine spezielle regulatorische Behandlung von sogenannten Covered Bonds sei in den vergangenen Jahren bankenseitig vereinzelt aufgenommen worden und nicht neu, kommentierte zudem das Finanzdepartement (EFD) auf Anfrage. Im Departement laufe dazu aber kein Regulierungsprojekt.

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