KONSTANZ (dpa-AFX) - 'Südkurier' zu Habeck

Robert Habeck ergeht es im Augenblick so wie SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz im Wahlkampf 2017: Erst hoch gefeiert, dann tief gestürzt. Weil ihm in jüngster Zeit schwere handwerkliche Fehler unterliefen, macht er es seinen Widersachern leicht: Die Gasumlage wirkte voreilig, die Akw-Entscheidung erklärungsbedürftig, jetzt kommt zu allem Überfluss ein verkorkstes Interview hinzu. Durch seine offene, verbindliche Art gelang es dem Grünen-Politiker, weit über Parteigrenzen hinaus Vertrauen zu schaffen. Damit ist es erst einmal vorbei. Trotzdem, erledigt ist dieser Minister noch lange nicht. Dafür sind die Motive seiner Gegner zu durchsichtig: Die Härte, mit der sie auf Habeck eindreschen, erklärt sich auch aus parteipolitischer Taktik. Nicht nur die Union, auch die SPD hat ein vitales Interesse daran, einen aussichtsreichen grünen Kanzlerkandidaten zu verhindern. Habeck weiß das. Bei Friedrich Merz kann er mit Inbrunst zurückkeilen, beim Koalitionspartner SPD weniger./yyzz/DP/zb