Frankfurt (Reuters) - Der Kupferpreis ist dank der Aussicht auf Produktionskürzungen in China stark gestiegen.

Das Industriemetall verteuerte sich am Mittwoch an der Londoner Metal Exchange LME um bis zu 1,6 Prozent auf 8799 Dollar pro Tonne und erreichte damit den höchsten Stand seit August 2023. Der Mai-Kupferkontrakt an der Schanghaier Terminbörse stieg um ein Prozent auf 70.420 Yuan pro Tonne.

Führende chinesische Kupferhütten einigten sich am Mittwoch darauf, die Produktion in einigen verlustbringenden Anlagen zu drosseln. "Die Kupferbullen hatten auf einen Moment wie diesen gewartet - sie haben ihn bekommen. Zeit zum Feiern", sagte Sandeep Daga, Experte vom Metal Intelligence Centre.

Die Kupferhütten stemmen sich damit gegen sinkende Einnahmen. Die Gebühren für die Verarbeitung von Kupferkonzentrat in China, die Haupteinnahmequelle der Hütten, waren zuletzt aufgrund eines durch Störungen in Bergwerken weltweit verknappten Angebots an Erzen auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt gesunken.

Branchenexperten zufolge könnten sich die Preise im zweiten Quartal erholen. "Wir gehen davon aus, dass eine Kombination aus Schmelzhüttenwartung im März und April und niedrigeren Auslastungsraten vorübergehend für eine gewisse Entspannung des Marktgleichgewichts sorgen wird", sagte Craig Lang, Analyst beim Beratungsunternehmen CRU Group. Chinesische Hütten hatten ihre Kapazitäten im vergangenen Jahr rasch erweitert, um eine steigende Kupfernachfrage aus mit der Energiewende verbundenen Sektoren wie E-Autos oder Wind- und Solarenergie decken zu können.

(Bericht von Mai Nguyen in Hanoi, zusätzliche Berichterstattung von Siyi Liu in Peking; geschrieben von Anika Ross, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)