PARIS (dpa-AFX) - Die Präsidentschaftskandidaten der französischen Linken sind uneins über den Kurs bei den angeschlagenen Staatsfinanzen. Drei Tage vor der ersten Vorwahlrunde der Sozialisten und ihrer Verbündeten pochte vor allem der frühere Erziehungsminister Vincent Peillon auf einen rigorosen Sparkurs. Der frühere Premier Manuel Valls forderte am Donnerstagabend bei einer TV-Debatte zwar, die europäische Defizitgrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung einzuhalten. Er ließ aber erkennen, dass eine weitere Defizitsenkung keine Priorität für ihn ist. Frankreich ist seit langem ein EU-Defizitsünder und will im laufenden Jahr wieder die Drei-Prozent-Grenze wieder einhalten.

Der zum linken Flügel der Sozialisten gehörende Ex-Minister Benoît Hamon erntete viel Kritik für seinen Vorstoß, den Franzosen auf längere Sicht ein Grundeinkommen von 750 Euro pro Monat zukommen zu lassen. Sein Konkurrent Arnaud Montebourg sagte mit Blick auf die geschätzten Kosten: "300 Milliarden (Euro), das entspricht dem derzeitigen Staatsbudget."

Die erste Vorwahl-Runde mit sieben Kandidaten läuft an diesem Sonntag (22. Januar). Genau eine Woche später entscheidet dann eine Stichwahl zwischen den zwei stärksten Bewerbern über den Sieger./cb/DP/he