Zürich (awp) - Die Sunrise-Aktien haben am Dienstag nachgegeben und sind im Sitzungsverlauf auf ein Jahrestief gefallen. Händler erklären die anhaltende Kursschwäche mit einer Studie von Barclays und Übernahmespekulationen.

Die Anteile des hinter dem Platzhirsch Swisscom zweitgrössten Schweizer Telekommunikationskonzern verlieren bis zur Sitzungsmitte 5,0 Prozent auf 76,65 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steigt um 1,1 Prozent. Swisscom-Aktien gewinnen mit dem Markt 1,1 Prozent.

Barclays hat im Rahmen einer Telekom-Studie das Rating für Sunrise auf "Equal Weight" von "Overweight" gesenkt und das Kursziel auf 90 von 100 Franken reduziert. Auf dem Schweizer Markt sei zunehmende Konkurrenz zu befürchten, schreibt Analyst Simon Coles. Damit könne sich das Aufwärtspotenzial für Sunrise limitieren.

Zudem stiegen die Übernahme-Risiken. Seine bisher positive Sicht auf die Anlage habe auf der Annahme basiert, dass Sunrise in der Schweiz weiter Marktanteile gewinnt, da der Netz-Ausbau und Investitionen in die Qualität Früchte getragen hätten, so Coles weiter. Die jüngsten Schachzüge von UPC zur Verbesserung des IPTV-Produkts sowie der Breitband-Geschwindigkeit wie auch die Bemühungen von Salt machten es nun aber schwieriger auf dem Fixnetz-Markt Anteile zu gewinnen.

Als kursbelastend erweisen sich laut Händlern auch die Spekulationen, Sunrise könnte den Kabelnetzbetreiber UPC übernehmen. "Eine Übernahme würde einige Milliarden Franken kosten. Das könnte die Finanzen von Sunrise etwas arg strapazieren", sagt ein Händler. Auch verschärfe eine solche Transaktion den Wettbewerb, was sich negativ auf die Margen auswirken dürfte. "Dadurch könnten die Erwartungen der Anleger auf stetig steigende Dividenden getrübt werden", sagt ein anderer Börsianer.

pre/hr