Nachrichten und Einschätzungen zum russischen Angriff und dem Krieg in der Ukraine:


Russland von Fußball-WM und aus allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen 

Russland wird wegen des Ukraine-Kriegs von der Fußball-Weltmeisterschaft und aus allen internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Wie der Fußball-Weltverband Fifa und der europäische Verband Uefa am Montag bekanntgaben, sind die russische Nationalmannschaft und alle anderen russischen Fußball-Mannschaften bis auf Weiteres suspendiert. Die russische Nationalmannschaft, für die im März eigentlich noch Playoff-Spiele anstanden, kann somit nicht an der WM-Endrunde im Winter in Katar teilnehmen. Betroffen ist auch die russische Frauen-Nationalmannschaft, die nun nicht an der EM im Juli in England teilnehmen kann.


Finnland vollzieht Kurswechsel und liefert Waffen an die Ukraine 

Nach Deutschland hat auch die finnische Regierung in einer "historischen Entscheidung" Waffenlieferungen für die Ukraine beschlossen. Als Reaktion auf die russische Invasion in der pro-westlichen Ukraine schicke Helsinki 1500 Raketenwerfer, 2500 Sturmgewehre, 150.000 Stück Munition und 70.000 Feldrationen, teilte Verteidigungsminister Antti Kaikkonen mit. "Das ist eine historische Entscheidung für Finnland", sagte Ministerpräsidentin Sanna Marin. Verteidigungsminister Kaikkonen verwies auf den "Kurswechsel von Deutschland" in der Frage der Waffenlieferungen. Dieser sei "besonders bedeutsam" gewesen.


Verhandlungsteams aus Russland und Ukraine kehren in ihre Länder zurück 

Die Teilnehmer der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kehren nach Angaben der Delegation aus Kiew zu Beratungen in ihre Heimatländer zurück. Beide Seiten hätten eine Reihe Themen festgelegt, zu denen es Gesprächsbedarf gebe, und hätten eine zweite Gesprächsrunde vereinbart, teilte der ukrainische Unterhändler Mychailo Podoljak am Montag mit. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski sagte, es sei vereinbart worden, die Verhandlungen fortzusetzen.


IOC fordert Ausschluss von Sportlern aus Russland und Belarus 

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) seinen Mitgliedsverbänden den Ausschluss russischer und belarussischer Sportlerinnen und Sportler von internationalen Veranstaltungen empfohlen. Sollte dies aus "organisatorischen oder rechtlichen Gründen" nicht möglich sein, sollten die Verantwortlichen "alles in ihrer Macht Stehende" tun, um zu verhindern, dass Sportler aus den beiden Ländern unter dem Namen von Russland oder Belarus antreten, teilte das IOC am Montag mit.


Faeser fordert Komplettausschluss Russlands von Sportevents 

Die auch für den Sport zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat einen Komplettausschluss Russlands aus internationalen Sportwettbewerben verlangt. "Niemand kann jetzt noch so tun, als sei nichts passiert", sagte sie der Süddeutschen Zeitung. "Auch der Sport muss jetzt alle Konsequenzen ziehen, um Putins verbrecherischen und im höchsten Maße menschenverachtenden Angriffskrieg zu verurteilen." Die internationalen Sportverbände seien jetzt in der Verantwortung, "sich eindeutig und klar für den Frieden und gegen Putins Krieg zu positionieren. Das muss auch einen Ausschluss russischer Mannschaften von den internationalen Topevents des Sports bedeuten."


Putin fordert Entmilitarisierung der Ukraine und Anerkennung der Krim 

Russlands Präsident Wladimir Putin hat als Bedingungen für ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine deren Entmilitarisierung sowie eine Anerkennung der von Russland annektierten Krim als russisches Territorium verlangt. Putin forderte zudem erneut eine "Entnazifizierung" der ukrainischen Regierung und die "Neutralität" der Ukraine, teilte der Kreml am Montag nach einem Telefonat Putins mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron mit. Die Forderungen erfolgten vor dem Hintergrund der derzeit laufenden ukrainisch-russischen Verhandlungen.


Bis zu 250.000 Menschen bei Friedensdemonstration in Köln 

An einer Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine haben sich am Montag in Köln in der Spitze bis zu 250.000 Menschen beteiligt. Nach Polizeiangaben zogen die Menschen friedlich und ohne Zwischenfälle durch die Kölner Innenstadt. Die Friedenskundgebung mit anschließendem Demonstrationszug wurde vom Festkomitee Kölner Karneval organisiert und fand anstelle des abgesagten Rosenmontagszugs statt. "Die Kölner und der Karneval haben heute gezeigt, dass alle zusammenstehen, wenn es darauf ankommt", erklärte Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees. "Heute ging es nicht ums ausgelassene Feiern, sondern um lauten und bunten Protest gegen den Krieg in der Ukraine." Es sei genau das richtige Signal gewesen, den Rosenmontag zu einem "Friedensfest" zu machen.


Amnesty wirft Russland Einsatz von Streumunition in Ukraine vor 

Amnesty International hat Russland den Einsatz international geächteter Streumunition in der Ukraine vorgeworfen. Wie die Menschenrechtsorganisation am Sonntag in London mitteilte, wurden bei einem Angriff auf einen Kindergarten im Nordosten der Ukraine drei Zivilisten durch Streumunition getötet, darunter auch ein Kind. Der Angriff solle als "Kriegsverbrechen" untersucht werden, forderte Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard. Nach Angaben von Amnesty wurde der Kindergarten in der Stadt Ochtyrka, in dem Zivilisten Schutz gesucht hatten, am Freitag von Streumunition getroffen. Drei Zivilisten, darunter ein Kind, seien getötet und ein weiteres Kind sei verletzt worden.


"Anonymous"-Hacker verüben Cyberattacke auf russische Medien-Portale 

Die Hacker-Gruppe "Anonymous" hat sich zu einem Angriff auf die Portale mehrerer russischer Staatsmedien bekannt. Auf den Websites der staatlichen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti, der Zeitung Kommersant, der Kreml-freundlichen Tageszeitung Iswestja sowie des Magazins Forbes Russia war am Montag für einige Minuten eine Botschaft zu lesen, in der ein Ende der russischen Invasion in der Ukraine gefordert wurde. "In einigen Jahren werden wir wie in Nordkorea leben. Warum muss das sein?", lautete die Nachricht. "Damit (Präsident Wladimir) Putin in den Geschichtsbüchern landet? Dies ist nicht unser Krieg, beenden wir ihn!"


Maschinenbauer erwarten weitreichende Auswirkungen der Sanktionen 

Die EU-Sanktionen gegen Russland werden beim europäischen Maschinenbau deutliche Spuren hinterlassen und zu einer grundsätzlichen Neubewertung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Russland führen. "Die neuen Lieferverbote für diverse Güter nach Russland erfassen weite Teile des europäischen Maschinen- und Anlagenbaus. Sie betreffen Exporte im Volumen von mehreren hundert Millionen Euro", erklärte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. Nun seien auch Gegensanktionen von russischer Seite möglich. Dennoch bleibe es richtig, die russische Aggression gegen die Ukraine hart zu sanktionieren. Im Technologie- und Investitionsgüterbereich spielten russische Hersteller laut VDMA eine weitestgehend untergeordnete Rolle.


Schweiz schließt sich EU-Sanktionen gegen Russland in vollem Umfang an 

Die Schweiz schließt sich den EU-Sanktionen gegen Russland in vollem Umfang an. Sein Land werde alle Sanktionen übernehmen, welche die Europäische Union wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine bereits gegen Russland verhängt habe, sagte der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis. Dies gelte auch für Finanzsanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und das Einfrieren russischer Vermögenswerte in der Schweiz. Der Bundesrat gehe diesen Schritt "überzeugt, überlegt und unmissverständlich", sagte Cassis.


Frankreich will Villen, Jachten und Luxusautos regierungsnaher Russen konfiszieren 

rankreich will Immobilien, Jachten und Luxusautos regierungsnaher Russen konfiszieren. "Wir haben alle russischen Persönlichkeiten ausgemacht, die in Frankreich Besitztümer haben und die wegen ihrer Regierungsnähe zu den EU-Sanktionen hinzugefügt werden können", sagte der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire am Montag in Paris. "Wir werden juristische Mittel nutzen, um all diese Güter zu konfiszieren", betonte er. Auf Bitte von Präsident Emmanuel Macron würden derzeit alle Besitztümer von Russen geprüft, die bereits von Sanktionen betroffen seien, sagte Le Maire. Dazu zählten insbesondere Immobilien, Jachten und Luxusautos. Viele reiche Russen haben Sommerresidenzen an der französischen Côte d'Azur. Dort liegen auch viele Luxusjachten russischer Eigentümer in den Häfen.


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February 28, 2022 13:36 ET (18:36 GMT)