Bern (awp) - Die Aktien von ABB sind am Mittwoch gefragt. Im Vorfeld der Q3-Zahlenpräsentation seien manchenorts negative Überraschungen befürchtet worden, heisst es zur Begründung. Diese seien nun ausgeblieben.

Um 09.25 Uhr gewinnen die ABB-Papiere in einem leicht nachgebenden Gesamtmarkt 3,2 Prozent auf 19,86 Franken. Die Titel sind damit klarer Spitzenreiter in einem seitwärts tendierenden Gesamtmarkt. Sie hielten allerdings bislang im Jahresverlauf nicht mit dem Gesamtmarkt mit.

Der zuständige Analyst von RBC bringt die Stimmung am Markt auf den Punkt: ABB habe solide Quartalszahlen geliefert, lautet sein Urteil. Er erinnert daran, dass im Vorfeld die Erwartungen wegen schlechter Makrodaten und Gewinnwarnungen von Konkurrenten zum Teil tief gewesen seien.

Die Detailbetrachtung bringt gleichwohl Licht und Schatten. Positiv fällt das Fazit der Analysten beim Ergebnis aus. Mit Ausnahme der stark rückläufigen Entwicklung im Bereich Industrial Automation übertreffen sämtliche übrigen Geschäftszweige die Konsensschätzungen für den operativen EBITA teilweise deutlich. Der Reingewinn übertrifft selbst die optimistischsten Annahmen. Dies gelte auch für den bereinigten Wert, heisst es bei der CS.

Wie Analyst Andreas Willi von JPMorgan Cazenove schreibt, fällt die zugrundeliegende Marge unter Ausklammerung ausserordentlicher Abschreibungen auf einem Projekt in Südafrika besser als erwartet aus. Auf der anderen Seite seien von ihm erwartete steuerliche Belastungen aus dem Verkauf des Stromnetzgeschäfts nicht ins dritte Quartal verbucht worden.

Analysten zufolge bewegen sich hingegen der Auftragseingang sowie der Umsatz in der unteren Hälfte der Erwartungsbandbreite. Für Gesprächsstoff sorgt dabei insbesondere die eher schwache Auftragslage im Bereich Robotics & Discrete Automation. Der Analyst von Vontobel führt dies auf die schwächelnde Autoindustrie zurück. Für den ZKB-Experten ist die abnehmende Dynamik insgesamt aber keine Überraschung.

Für das gesamte 2019 rechnet das Unternehmen mit einem moderaten Umsatzwachstum und einer Verbesserung der operativen EBITA-Marge. Gerade die Aussagen zur Margenentwicklung kommen in Expertenkreisen gut an.

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