ABB, ein führendes Unternehmen in der Energieversorgung und Automation, hat vom internationalen Energiekonzern Statoil einen Auftrag im Wert von etwa 90 Millionen US-Dollar für ein Hochspannungskabel erhalten, das das Offshore-Ölfeld Johan Sverdrup mit Landstrom versorgen wird.

Johan Sverdrup, 155 Kilometer westlich von Stavanger in der Nordsee gelegen, gilt als eins der grössten Offshore-Ölfelder auf dem norwegischen Sockel. Nach der vollständigen Inbetriebnahme wird eine Produktion von 550.000 - 650.000 Barrel am Tag erwartet. Das würde etwa 40 Prozent der Erdölförderung auf dem norwegischen Sockel ausmachen.

ABB übernimmt die Auslegung, Herstellung und Installation eines extrudierten 80-KilovoltGleichstromkabelsystems mit einer Kapazität von 100 Megawatt, das Strom vom norwegischen Stromnetz zur Offshore-Produktionsanlage Johan Sverdrup transportieren wird. Mit einer Länge von rund 200 Kilometern wird es sich um das weltweit längste extrudierte Seekabel zu einer Offshore-Öl- und Gasplattform handeln. Die Nutzung von Landstrom für die Offshore-Förderung von Öl und Gas macht die Verbrennung von Diesel oder Gas zum Antrieb der Anlagen und Maschinen auf den Plattformen überflüssig. Dadurch wird der Ausstoss von CO2 und Stickoxid beträchtlich reduziert. Zusätzlich zu den Umweltvorteilen der Landstromversorgung des Plattformclusters ist die Kabellösung sicherer und energieeffizienter als die Stromerzeugung mit fossilen Energieträgern auf See.

"Ein wichtiges Element der Next-Level-Strategie von ABB liegt darin, den Kundennutzen durch enge Zusammenarbeit zu steigern. Wir freuen uns sehr, Statoil mit diesem Kabelsystem und den HGÜ- Konverterstationen unterstützen zu können", sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Energietechniksysteme von ABB. "Mit diesem Landstromkabel untermauert ABB ihre Vorreiterrolle und reduziert die Umweltauswirkungen - ganz im Einklang mit unserem Leitspruch 'Power and productivity for a better world'."

Im März erhielt ABB bereits einen Auftrag für die Lieferung von zwei HGÜ-Konverterstationen für Johan Sverdrup. Eine Station wird auf dem Festland in Haugsneset errichtet, wo sie den Wechselstrom aus dem Netz in Gleichstrom umwandelt. Dieser Gleichstrom wird dann effizient über eine Entfernung von 200 Kilometern zur zweiten Stromrichterstation geleitet, die auf einer der Ölplattformen untergebracht ist. Dort wird der Gleichstrom wieder in Wechselstrom umgewandelt und an das restliche Ölfeld verteilt.

ABB ist führend auf dem Gebiet der Kabelsysteme zur Landstromversorgung von stationären und schwimmenden Plattformen. Die Projektbilanz des Unternehmens umfasst Troll A 1&2 von Statoil sowie Troll A 3&4, die derzeit in Betrieb genommen werden. Weitere bedeutende Referenzen sind die 2010 in Betrieb genommene Plattform Gjøa, die Plattform Martin Linge, die das weltweit längste Wechselstromkabel vom Land zu einer Offshore-Anlage aufweisen wird, und die Power-from-Shore- Seite 2 von 2 Leitung zur Goliat-Plattform im norwegischen Teil der Barentssee. Darüber hinaus war ABB für das Fronend-Engineering und die Auslegung des gesamten HGÜ-Landstromsystems für Johan Sverdrup verantwortlich.

ABB ist ein weltweit führender Anbieter von Hochspannungskabelsystemen für unterschiedlichste Anwendungen wie die Integration erneuerbarer Energiequellen, die innerstädtische Versorgung, die Stromversorgung von Öl- und Gasplattformen sowie Unterwasserverbindungen. ABB hat weltweit über 25 Gleichstrom- und Hunderte von Drehstromkabelsystemen in Betrieb genommen.

Über ABB
ABB ist führend in der Energie- und Automationstechnik. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in der Energieversorgung, der Industrie, im Transport- und Infrastruktursektor, ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Unternehmen der ABB-Gruppe sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit etwa 140'000 Mitarbeitende.

distributed by