NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen werden am Freitag erneut von Zinssorgen gebremst. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 38.880 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite büßen 0,4 bzw. 0,6 Prozent ein. Der Rücksetzer des Vortages angesichts überraschend deutlich gestiegener Erzeugerpreise fiel nach Ansicht von Marktteilnehmern relativ moderat aus - das gilt auch für den Wochenschluss. Die Daten hatten unterstrichen, dass die Teuerung in den USA hartnäckig hoch bleibt. Zinssenkungen durch die US-Notenbank dürften damit weiter in die Ferne gerückt sein, zumal der Arbeitsmarkt nach wie vor robust ist, wie die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten gezeigt hatten.

Die zum Wochenschluss veröffentlichten Daten zu den Importpreisen heizen die Zinssorgen derweil nicht weiter an, sie stiegen im Februar wie von Ökonomen im Konsens erwartet. Gleichwohl sorgen sie aber auch nicht für Entspannung. Argumente für baldige Zinssenkungen liefert indes der schwache Empire-State-Index für März, der überraschend stark eingebrochen ist. Allerdings ist er aufgrund des vergleichsweise hohen Dienstleistungsanteils in New York laut Marktteilnehmern relativ wenig relevant.

Trotz der Inflationssorgen sehen Händler den Markt in einem weiterhin recht stabilen Zustand auf hohen Niveaus. "Der Gewinnzyklus des S&P-500 erreicht neue Höchststände (...). Wir glauben, dass der Index 6.250 Punkte erreichen müsste, um vom derzeitig rationalen Optimismus in einen irrationalen Überschwang überzugehen", sagt Solomon Tadesse, Leiter quantitative Aktienstrategie für Nordamerika bei der Societe Generale.


   Renditen steigen weiter 

Am Anleihemarkt steigen die Renditen weiter. Seit Tagen wird die These noch länger hoher Leitzinsen am Rentenmarkt gespielt. Der Dollar behauptet die Vortagesgewinne. Die Analysten der SEB sehen noch weiteres Aufwertungspotenzial im Dollar zum Euro, weil sie mit Blick auf die US-Wirtschaft optimistischer geworden sind und weniger positive Impulse für den Euro sehen. Die Analysten verweisen zudem darauf, dass nach den jüngsten US-Inflationsdaten die Erwartungen an Zinssenkungen zurückgegangen sind.

Der festere Dollar belastet die Ölpreise, die in den vergangenen Tagen allerdings auf ein Viermontshoch zugelegt hatten. Swissquote sieht den Ölpreis jedoch weiter im Aufwind - gestützt durch den Trend und die Dynamik. Falls die US-Notenbank aber in der kommenden Woche "falkenhafte" Töne anschlagen werde, könnte es mit dem Anstieg rasch vorbei sein.


   Adobe sehr schwach 

Auf Unternehmensseite hat Adobe bei der Veröffentlichung von Geschäftszahlen einen enttäuschenden Ausblick gegeben. Die Aktie stürzt um fast 12 Prozent ab. Für die Aktie von Ulta Beauty geht es um 7,1 Prozent abwärts. Der Kosmetikkonzern warnte vor einem schwächeren Wachstum der Branche und nannte Ertragsziele, die unter den Erwartungen des Marktes liegen.

Hibbett verlieren 5,2 Prozent, nachdem der auf Sportartikel spezialisierte Einzelhändler enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt und einen pessimistischen Ausblick gegeben hat. Aktien der Kryptobranche folgen Bitcoin nach unten, der von dem am Donnerstag erreichten Rekordhoch oberhalb von 73.000 Dollar deutlich zurückgekommen ist. Coinbase, Microstrategy und Marathon Digital verlieren zwischen 0,3 und 3,2 Prozent.


=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                38.880,25        -0,1%        -25,41          +3,2% 
S&P-500              5.128,58        -0,4%        -21,90          +7,5% 
Nasdaq-Comp.        16.024,74        -0,6%       -103,79          +6,8% 
Nasdaq-100          17.879,02        -0,8%       -135,79          +6,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,72         +1,8          4,71           30,4 
5 Jahre                  4,32         +3,1          4,29           32,5 
7 Jahre                  4,33         +3,0          4,30           36,0 
10 Jahre                 4,31         +1,2          4,30           42,8 
30 Jahre                 4,43            0          4,43           46,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 7:40 Uhr  Do, 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0890        +0,1%        1,0877         1,0888   -1,4% 
EUR/JPY                162,15        +0,5%        161,32         161,35   +4,2% 
EUR/CHF                0,9612        -0,1%        0,9625         0,9618   +3,6% 
EUR/GBP                0,8540        +0,0%        0,8539         0,8540   -1,5% 
USD/JPY                148,90        +0,4%        148,30         148,20   +5,7% 
GBP/USD                1,2752        +0,0%        1,2737         1,2748   +0,2% 
USD/CNH (Offshore)     7,2044        +0,0%        7,2036         7,2011   +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             68.226,29        -4,6%     68.414,46      71.069,51  +56,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               80,68        81,26         -0,7%          -0,58  +11,5% 
Brent/ICE               84,95        85,42         -0,6%          -0,47  +10,7% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              26,985        26,38         +2,3%          +0,61  -22,9% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.157,73     2.161,70         -0,2%          -3,97   +4,6% 
Silber (Spot)           25,14        24,82         +1,3%          +0,33   +5,7% 
Platin (Spot)          951,68       926,70         +2,7%         +24,98   -4,1% 
Kupfer-Future            4,10         4,05         +1,3%          +0,05   +4,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 15, 2024 09:48 ET (13:48 GMT)