Niederwangen (awp) - Der Autozulieferer Adval Tech ist 2022 in die roten Zahlen gerutscht. Produktionsunterbrüche in der Automobilindustrie sowie markant höhere Kosten belasteten das Ergebnis.

Die Gesamtleistung stieg laut Mitteilung vom Montag im vergangenen Geschäftsjahr zwar um 9,8 Prozent auf 187,4 Millionen Franken. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA halbierte sich dagegen auf 8,3 Millionen und auf Stufe EBIT blieb mit 0,6 Millionen nur noch knapp ein positiver Betrag übrig (VJ 9,2 Mio). Die entsprechenden Margen erreichten damit lediglich noch 4,4 bzw. 0,3 Prozent.

Unter dem Strich resultierte damit ein Verlust von 2,3 Millionen Franken nach einem Gewinn von 5,9 Millionen im Jahr davor. Entsprechend sollen auch die Aktionärinnen und Aktionäre leer ausgehen, nachdem sie für 2021 noch eine Dividende von 2,00 Franken je Aktie erhalten hatten.

Fokus auf Kosten

Unvorhersehbare Produktionsunterbrüche bei verschiedenen Kunden aus der Automobilindustrie hätten dazu geführt, dass Adval Tech weniger Komponenten ausliefern konnte als ursprünglich vorgesehen, heisst es in der Mitteilung. Und stark gestiegene Material- und Transportkosten sowie die deutliche Zunahme der Energiekosten in der Schweiz, in Deutschland und in Ungarn hätten zusätzlich auf die Profitabilität gedrückt.

Für das laufende Jahr 2023 verzichtet die Gruppe auf einen konkreten Ausblick. Die grossen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Zulieferteilen, insbesondere aus dem Bereich der Mikroelektronik, und von Rohstoffen, blieben bestehen. Das gelte in besonders für die Automobilindustrie.

Bei Kosten und Investitionen will sich Adval Tech daher weiterhin "zurückhalten". Der Fokus bleibe darauf, akquirierte Projekte "auf Anhieb richtig umzusetzen".

Neuer Verwaltungsrat

Derweil kommt es zu einem Wechsel im Verwaltungsrat. Christian Mäder, seit 2017 Mitglied im Aufsichtsgremium, stellt sich an der Generalversammlung vom 11. Mai nicht mehr zur Wiederwahl. Als seinen Nachfolger schlägt der Verwaltungsrat Christoph Hammer vor.

Dieser ist laut den Angaben unabhängiger Berater und Verwaltungsratsmitglied verschiedener Unternehmen. Zuvor war er unter anderem Finanzchef bei der SBB AG sowie "Head Global Group Controlling" bei Hilti.

Wie bereits bekannt, gibt René Rothen, der aktuell Verwaltungsratspräsident und CEO ist, den operativen Chef-Posten per Ende 2023 ab. Er soll aber per Januar 2024 die Aufgabe eines "exekutiven VR-Präsidenten mit operativer Gesamtverantwortung" übernehmen. Die entsprechende Wahl soll ebenfalls an der Generalversammlung stattfinden.

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