Frankfurt (Reuters) - Mehrere Airlines und Flughäfen haben gemeinsam Änderungen an den von der Europäischen Union geplanten Klimaschutzgesetzen gefordert.

Die Allianz von knapp 20 Unternehmen erklärte am Montag, für Langstreckenflüge über außereuropäische Drehkreuze gälten die damit verbundenen Kosten nicht im gleichen Maße. Es könne deshalb zu einer Verlagerung zu solchen Anbietern und höheren CO2-Emissionen kommen. Zu den Unterzeichnern gehören alle Lufthansa-Töchter, Air France KLM sowie die großen Flughäfen Frankfurt, Schiphol/Amsterdam, München und Wien. Zusammen werben sie für Änderungen an den im Juli vorgelegten EU-Gesetzentwürfen.

Nach den EU-Plänen sollen Airlines in Europa künftig mehr für ihre CO2-Verschmutzungsrechte zahlen, zur Beimischung von noch teureren synthetischen Kraftstoffen verpflichtet werden und eine Kerosinsteuer entrichten. Die Kritiker-Allianz schlägt unter anderem vor, dass sich Klimaschutz-Preisaufschläge nach der gesamten Flugstrecke richten und nicht nur auf den Zubringerflug aus der EU zu Drehkreuzen wie Istanbul oder Dubai beschränken. Über diese sammeln zum Beispiel Turkish Airlines oder Emirates Passagiere für Langstreckenflüge. Eine Kerosinsteuer lehnt das Bündnis ganz ab. An diesem sind Ryanair, Easyjet oder Wizz nicht beteiligt. Sie bieten keine Langstreckenflüge ins EU-Ausland an.

Grundsätzlich sei die Branche aber für das Klimaschutzpaket "Fit for 55", mit dem der Ausstoß von Treibhausgas bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 sinken soll, um den Klimawandel aufzuhalten. Es ist eine Etappe auf dem Weg zur Klimaneutralität der Wirtschaft bis 2050, die auch die Luftfahrt zugesagt hat.