Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Allianz dürfte im ersten Quartal vor allem von einem guten Schaden-Unfall-Geschäft profitiert haben. Ein Grund ist, dass in dem Zeitraum weniger Naturkatastrophenschäden anfielen als im Vorjahreszeitraum. Auch in der Vermögensverwaltung von Europas größtem Versicherer läuft es gut. Analysten rechnen mit soliden Zuflüssen, nachdem Kunden im vierten Quartal mehrere Milliarden abgezogen hatten. Von einer Erhöhung der Jahresprognose dürfte die gewohnt zurückhaltende Allianz SE so früh im Jahr absehen, obwohl die Analysten sehr zuversichtlich sind.


   WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN: 

ERGEBNIS - In den beiden Versicherungssparten wird das Schaden-Unfall-Geschäft voraussichtlich positiv hervorstechen. Die Analysten trauen dem Segment ein Gewinnwachstum von 5 Prozent zu, wohingegen das Ergebnis in der Leben-Kranken-Versicherung weitgehend stabil bleiben dürfte. Der Rückversicherer Munich Re, immer ein guter Gradmesser für das globale Schadensaufkommen, hat bereits von einem an Naturkatastrophen armen ersten Quartal gesprochen. Allerdings ist mit dem Einsturz der Brücke im Hafen von Baltimore Ende März ein beträchtlicher menschengemachter Schaden angefallen.

VERMÖGENSVERWALTUNG - Das Asset Management, bestehend aus Pimco und Allianz Global Investors, hat voraussichtlich wieder Kundengelder eingeworben. Damit dürfte das vierte Quartal ein Ausrutscher Bleiben. Der Analystenkonsens sieht Neumittelzuflüsse von 31 Milliarden Euro vor. Das wäre mehr als im gesamten Jahr 2023.

AUSBLICK - Die Allianz dürfte ihren Ausblick bestätigen, der einen operativen Gewinn von 14,8 Milliarden Euro und damit leicht über Vorjahresniveau vorsieht, wobei Abweichungen von 1 Milliarde Euro nach oben oder unten möglich sind. Der Analystenkonsens steht bereits bei 15,6 Milliarden Euro. Das Management ist aber üblicherweise vorsichtig mit Aussagen zum Ausblick, zumindest wenn gerade erst die Erstquartalszahlen bekannt sind.

Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Quartal und für das Gesamtjahr 2024:


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.                               PROG   PROG  PROG 
1. QUARTAL                      1Q24   ggVj  Zahl    1Q23 
Operatives Ergebnis Konzern    3.890    +4%    14   3.731 
- Schaden-Unfall               1.965    +5%    14   1.872 
- Leben/Kranken                1.331    +1%    14   1.320 
- Asset Management               773    +7%    14     723 
Ergebnis nach Steuern/Dritten  2.353   +16%    13   2.032 
Combined Ratio Schaden-Unfall   92,1    --     14    91,9 
 
.                               PROG   PROG  PROG 
GESAMTJAHR                      Gj24   ggVj  Zahl    Gj23 
Operatives Ergebnis Konzern   15.574    +6%    11  14.746 
- Schaden-Unfall               7.643   +11%    10   6.909 
- Leben/Kranken                5.378    +4%    10   5.191 
- Asset Management             3.230    +3%    10   3.126 
Ergebnis nach Steuern/Dritten  9.804   +15%    11   8.541 
Ergebnis je Aktie              25,16   +19%     6   21,20 
Combined Ratio Schaden-Unfall   93,3     --    10    93,8 
Dividende je Aktie             15,00    +9%     8   13,80 
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ERLÄUERTUNGEN:

- alle Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro, Combined Ratio in Prozent

- Bilanzierung nach IFRS

- Quellen: Angaben des Unternehmens. Quartalsprognosen aus dem Unternehmenskonsens und Prognosen für das Gesamtjahr 2024 von Visible Alpha.

- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

- alle Angaben ohne Gewähr

Kontakt zum Autor: volkan.ictuerk@dowjones.com

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May 13, 2024 09:00 ET (13:00 GMT)