Mit dieser provokanten Aussage traf Prof. Bert Rürup einen Nerv. Der Vorsitzende des Kuratoriums, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, sprach am 2. Tag des Berliner Demografie Forums über die Notwendigkeit die Lebensarbeitszeit zu verlängern, die Vollzeitbeschäftigung von Frauen zu erhöhen und über obligatorische Vorschuljahre und Ganztagsschulen.

Schon am ersten Tag der Veranstaltung sprach sich Allianz Vorstand Michael Diekmann in einem 5-Punkte-Plan für Ganztagsschulen aus. Zudem forderte er ein obligatorisches soziales Jahr, verstärkte Überführung der umlagefinanzierten Sozialsysteme in Kapitaldeckungsverfahren, eine Qualitätserhöhung bei ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie eine Immigrationspolitik, die zur Einwanderung nach Deutschland motiviert.

Die Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sind sich einig: Eine immer älter werdende Bevölkerung und geringe Geburtenraten haben grundlegenden Einfluss auf das deutsche Wirtschafts- und Sozialsystem. Über die Lösungsansätze aber gibt es unterschiedliche Meinungen.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich erklärte, dass der demografische Wandel auch eine gesellschaftliche Chance sein kann. Dazu müsste eine Entzerrung der drei bisher fest definierten Lebensphasen stattfinden. Auch die Zuwanderung könne einen Beitrag zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen leisten - gleichzeitig aber nicht die Lösung des Problems sein.

"Wir haben nicht zu viele alte Menschen, sondern zu wenig junge", sagte Prof. Ursula Lehr, Vorsitzende des BDF Beirats und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. "Es bedarf verschiedener Wege, um das 'Ja' zum Kind, zur Familiengründung zu stärken. Zum Beispiel sollte ein Studium mit Kind erleichtert werden." Andererseits freut sie sich, dass eine berufstätige Mutter heute nicht mehr als "Rabenmutter" verurteilt wird.

Gemäß Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, spielt das Thema Pflege im Bewusstsein der Bürger eine immer größere Rolle. "Die Bereitschaft der Familien, Pflegeaufgaben zu übernehmen, ist groß. Damit diese Bereitschaft auch umgesetzt wird, sind jedoch verstärkte Anstrengungen für eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Berufstätigkeit notwendig."

Mit über 200 teilnehmenden Experten am 1. Berliner Demografie Forum an der ESMT European School of Management and Technology haben die Initiatoren eine Plattform geschaffen, die dazu beiträgt, die Relevanz des Themas nachhaltig ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.


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