NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem moderaten Plus dürfte die Wall Street am Dienstag in den Handel starten. Doch dem Markt geht langsam die Luft aus, denn die Zinssenkungsspekulationen sind schon weit vorausgeeilt. Stützen dürften weiter Portfolio-Anpassungen in Richtung Jahresende. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen gut behaupteten Handelsbeginn schließen. Damit könnte sich die Rekordjagd des Vortages fortsetzen, als der Dow-Jones-Index auf ein Allzeithoch gestiegen war und S&P-500 und Nasdaq-Composite neue Jahreshochs markiert hatten. Wie sehr die Zinsspekulationen derzeit die Märkte befeuern, zeigt der US-Immobilienmarkt. Dort legten die Baubeginne im November signifikant zu, obwohl der Markt von einem leichten Rückgang ausgegangenen war. Die Bauaktivitäten werden ganz entscheidend von der Zinsentwicklung dominiert.

Analysten gehen davon aus, dass die am Freitag anstehenden US-Daten zum Auftragseingang für November, der Index der Verbraucherstimmung für Dezember in zweiter Lesung sowie Einkommen und Ausgaben für November die nächsten großen Impulse setzen werden. Bis dahin dürfte der Handel in recht ruhigen Bahnen verlaufen.

Nachdem die US-Notenbank in der vergangenen Woche drei Zinssenkungen für 2024 avisiert hatte, wurde dies am Vortag durch Aussagen von Mary Daly, Fed-Präsidentin von San Francisco, untermauert. Demnach ist es für die Fed angemessen, mit der Senkung der Zinssätze 2024 zu beginnen, da die Inflation in diesem Jahr zurückgegangen sei. Sie ergänzte, wenn die Inflation ihren stetigen Rückgang der vergangenen Monate fortsetze, werde der Leitzins der Fed "immer noch ziemlich restriktiv sein, selbst wenn wir die Zinsen nächstes Jahr dreimal senken". Passend dazu fallen die Rentenrenditen wieder.


   Ölpreise behaupten jüngste Gewinne - Yen legt nach BoJ zu 

Die Ölpreise verteidigen ihre kräftigen Vortagesgewinne und zeigen sich wenig verändert. Im Fokus stehen weiter die Entwicklungen im Roten Meer. Große Reedereien sowie Öl- und Gasunternehmen haben ihre Routen wegen der eskalierenden Angriffe der jemenitischen Houthi-Rebellen umgeleitet und schicken ihre Schiffe nun um das Kap der Guten Hoffnung im südlichen Afrika. "Investoren und Verbraucher haben nicht vergessen, wie sich die gestörten Lieferketten nach der Pandemie auf die Preise ausgewirkt haben", so Danni Hewson von AJ Bell. "Die Nachricht, dass Reedereien die Route über das Rote Meer nicht mehr nutzen werden, ist beunruhigend."

Der Dollar tritt sinkt mit den fallenden Marktzinsen. Dagegen kommt der Yen nach den BoJ-Aussagen deutlich zurück, der Dollar steigt auf 144,28 Yen von zuvor rund 142,50. Die Verluste des Yen halten sich jedoch in Grenzen, was darauf hindeute, dass Anleger immer noch davon ausgehen, dass die Bank of Japan ihre Geldpolitik im nächsten Jahr straffen werde, urteilen die Analysten der Unicredit. "Diese relativ moderate Reaktion (...) deutet darauf hin, dass Anleger immer noch zuversichtlich sind, dass es im nächsten Jahr zu einer Änderung der BOJ-Geldpolitik kommen könnte, obwohl die japanische Zentralbank noch keinen Zeitrahmen genannt hat", heißt es.


   Alphabet-Aktie von Vergleich wenig bewegt 

Die Alphabet-Aktie, Mutter-Konzern von Google, zeigt sich vorbörslich wenig verändert. Google hat sich eines von mehreren Kartellverfahren mit einem Vergleich vom Hals geschafft. Alphabet erklärte sich zu einer Zahlung von 700 Millionen US-Dollar und zu bestimmten Änderungen an ihrem App Store bereit.

Die Papiere von Bluebird Bio knicken dagegen um 14,8 Prozent ein. Das Biotechnologieunternehmen hatte eine Kapitalerhöhung angekündigt im Volumen von 150 Millionen Dollar.


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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,45         -1,7          4,46        2,6 
5 Jahre                  3,92         -1,9          3,94       -8,1 
7 Jahre                  3,94         -2,1          3,96       -2,9 
10 Jahre                 3,91         -2,7          3,94        3,0 
30 Jahre                 4,02         -3,0          4,05        4,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 7:55 Uhr  Mo, 17:13    % YTD 
EUR/USD                1,0962        +0,4%        1,0927     1,0922    +2,4% 
EUR/JPY                158,18        +1,4%        156,84     156,23   +12,7% 
EUR/CHF                0,9469        -0,0%        0,9464     0,9475    -4,3% 
EUR/GBP                0,8601        -0,4%        0,8631     0,8635    -2,8% 
USD/JPY                144,28        +1,0%        143,59     143,04   +10,0% 
GBP/USD                1,2744        +0,8%        1,2658     1,2649    +5,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,1313        -0,2%        7,1495     7,1444    +2,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.893,69        +0,9%     42.915,95  41.238,58  +158,4% 
 
ROHÖL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               72,52        72,47         +0,1%      +0,05    -5,6% 
Brent/ICE               77,90        77,95         -0,1%      -0,05    -4,1% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF              33,185        35,33         -6,1%      -2,14   -58,1% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.030,12     2.027,27         +0,1%      +2,85   +11,3% 
Silber (Spot)           23,94        23,80         +0,5%      +0,13    -0,1% 
Platin (Spot)          951,58       951,00         +0,1%      +0,58   -10,9% 
Kupfer-Future            3,88         3,85         +1,0%      +0,04    +1,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 19, 2023 08:58 ET (13:58 GMT)