London (Reuters) - Große Logistikkonzerne wie die dänische Reederei Maersk und Industrieriesen wie Siemens machen bei der EU Druck für eine Umstellung des Schwerlastverkehrs auf klimafreundlichere Fahrzeuge.

In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief fordern mehr als 40 Unterzeichner, darunter auch der britische Konsumgüter-Riese Unilever, die Europäische Kommission solle dafür sorgen, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Lastwagen zugelassen werden. Für Lkw, die auf Baustellen, im Bergbau und in der Forstwirtschaft eingesetzt werden, solle eine fünfjährige Übergangszeit gelten. Die Abkehr von fossilen Antrieben sei mitentscheidend dafür, ob die EU bei der Transformation führend sei oder zurückbleibe.

In der Europäischen Union gibt es bereits eine Vereinbarung, dass ab dem Jahr 2035 nur noch klimaneutrale Autos zugelassen werden sollen. Während die Auswahl an Elektroauto-Modellen rasant zunimmt, gibt es bisher nur wenige emissionsfreie Schwerlastfahrzeuge. Die Kommission arbeitet derzeit an Vorschlägen für CO2-Reduktionsziele für Lastwagen und die Lade-Infrastruktur für batterie- und wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge.

Die Unterzeichner des Schreibens fordern die Kommission zudem auf, das CO2-Reduktionsziel für Lastwagen für 2030 auf 65 Prozent anzuheben. Bisher ist vereinbart, den Austoß an klimaschädlichen Abgasen bis 2030 um 30 Prozent gegenüber 2019 zu senken. Diese Marke soll die EU nun als Zwischenziel für 2027 vorgeben. Die Umstellung soll finanziell gefördert werden. Dadurch sollen die höheren Anschaffungskosten für Elektro-Lkw für Erstkäufer sowie kleine und mittlere Unternehmen ausgeglichen werden.

(Bericht von Nick Carey, geschrieben von Jan C. Schwartz. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)