Zürich (awp) - Die Schweizer Privatversicherungen sind im vergangenen Jahr gewachsen. Zulegen konnten sie sowohl im Schaden- als auch im Lebengeschäft, wie der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) am Donnerstag mitteilt. Die Branche hat im vergangenen Jahr Personal eingestellt.

In der Nichtlebenversicherung nahm das Prämienvolumen gemäss den Hochrechnungen des SVV um 1,7 Prozent auf 28,6 Milliarden Franken zu. Am deutlichsten kletterten dabei die Einnahmen in der Unfall- (+2,6%) und der Krankenzusatzversicherung (+2,7%) in die Höhe. Schwach entwickelte sich hingegen das Motorfahrzeuggeschäft (-0,5%), wo die Preise unter Druck stehen.

Die Schadenbelastung im Nichtlebenteil dürfte den Schätzungen des Verbands zufolge im Jahr 2019 etwas geringer ausfallen als im Vorjahr.

Wachstum im Lebengeschäft

Im zweiten wichtigen Pfeiler der Branche, dem Geschäft mit Lebensversicherungen, konnten die Privatversicherer 2019 im Volumen um 0,6 Prozent auf 30,0 Milliarden Franken zulegen. Das leichte Wachstum sei trotz der nach wie vor sehr tiefen Zinsen und hohen Auflagen der Aufsicht erzielt worden, schreibt der SVV.

Kräftig fiel der Anstieg im Einzellebengeschäft (+2,0%) aus, wobei vor allem anlagegebundene Lebensversicherungen gefragt waren. Das Volumen im Kollektivlebengeschäft wuchs um 0,4 Prozent. Dem Rückgang periodisch bezahlter Prämien stand da eine Zunahme der Einmaleinlagen gegenüber. Grund dafür sei der Ausstieg von Axa aus der Vollversicherung, was Verschiebungen der Volumen zur Folge hatte.

Auch das Geschäft der Rückversicherer dürfte sich in der Schweiz "leicht positiv" entwickelt haben, hält der SVV weiter fest, ohne dazu einen Schätzwert abzugeben.

Wichtiger Pfeiler der Wirtschaft

Insgesamt arbeiteten Ende 2019 den Berechnungen zufolge 47'740 Mitarbeitende im Versicherungssektor. Das wäre ein Anstieg um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und unterstreiche auch die Wichtigkeit der Branche für den Wirtschaftsstandort Schweiz.

Gemessen an der Bruttowertschöpfung machten die Privatversicherer rund die Hälfte des Schweizer Finanzplatzes aus, heisst es weiter. Und auch als Anleger sind die Versicherer von Bedeutung: Ende 2018 haben sie 582 Milliarden Franken verwaltet.

mk/yr