Laut dem wöchentlichen BoFA-Bericht Flow Shows haben Anleger in der Woche bis Mittwoch 64,2 Milliarden Dollar in Bargeldfonds investiert. Aus Aktienfonds zogen sie in dieser Woche 3,4 Milliarden Dollar ab, während sie 4,5 Milliarden Dollar in Anleihen investierten.

Die Manager von Rentenfonds ziehen nach drei brutalen Jahren Zuflüsse an, da viele Anleger hoffen, dass die Zinssätze nun ihren Höhepunkt erreicht haben und die Renditen von nun an fallen können.

Sie konkurrieren jedoch mit Geldmarktfonds, die in hochliquide kurzfristige Schuldtitel investieren, z.B. solche, die von Regierungen oder Unternehmen mit hohem Rating ausgegeben werden.

Die Zentralbanken haben die kurzfristigen Zinssätze auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt angehoben, um die Inflation einzudämmen, was die Renditen von Geldmarktfonds attraktiv macht.

Die Daten der BofA beziehen sich auf den Mittwoch. Das bedeutet, dass sie die starke Marktrallye, die an diesem Tag begann und sich am Donnerstag fortsetzte, nachdem die Federal Reserve und die Bank of England die Zinssätze zum zweiten Mal in Folge beibehalten hatten, nicht vollständig erfassen, was Aktien und Anleihen Auftrieb verlieh.

Nach Angaben der Bank haben die Anleger vier Wochen in Folge Geld in Anleihen investiert. In der Woche bis Mittwoch bevorzugten sie US-Anleihenfonds mit kürzerer Laufzeit, die Zuflüsse in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar verzeichneten.

Europäische Aktien waren besonders unbeliebt, da in den letzten 34 Wochen Abflüsse zu verzeichnen waren, darunter zuletzt 1 Milliarde Dollar.

In diesem Jahr haben sich US-Aktien bisher massiv besser entwickelt als Europa. Der US-Leitindex S&P 500 hat in diesem Jahr rund 13% zugelegt, der europäische STOXX 600 dagegen nur 3%.

Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe, die das globale Finanzsystem stützt, stieg in der vergangenen Woche auf ein 16-Jahres-Hoch von über 5%, ist aber seitdem um 35 Basispunkte gefallen. Die Renditen entwickeln sich umgekehrt zu den Preisen.

Die BofA teilte mit, dass ihr Bull & Bear-Indikator für die Anlegerstimmung bei 1,4 liegt, dem niedrigsten Stand seit November 2022. Die Bank bezeichnete dies jedoch als "konträres Kaufsignal", da sich die Stimmung ausgehend von den gedrückten Niveaus durchaus verbessern könnte.