Lausanne (awp) - Die Waadtländer Kantonalbank (BCV) hat im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis erzielt. Die Aktionäre kommen daher in den Genuss einer höheren Dividende. Auch wurde das Zielband für die Ausschüttung in den kommenden vier Jahren erhöht.

Der Reingewinn stieg 2023 um 21 Prozent auf 469 Millionen Franken, wie die Bank am Donnerstag mitteilte. Der Geschäftserfolg als operative Gewinngrösse legte ebenfalls um 21 Prozent auf 542 Millionen zu.

Aktionärinnen und Aktionäre sollen vom Ergebnis profitieren und eine um 50 Rappen höhere Dividende von 4,30 Franken pro Aktie erhalten. Dem Kanton Waadt als Mehrheitsaktionär fliessen insgesamt 282 Millionen Franken nach 247 Millionen im Vorjahr zu.

Kosten unter Kontrolle

Der Geschäftsertrag wurde insbesondere von den gestiegenen Zinsen angetrieben. Der Nettoerfolg aus dem Zinsgeschäft legte um 28 Prozent auf 596 Millionen Franken zu.

Der Erfolg aus dem Kommissionsgeschäft ging mit 339 Millionen indes leicht zurück (-1%), während der Erfolg aus dem Handelsgeschäft mit 190 Millionen Franken leicht zulegte (+1%). Der übrige Erfolg der Gruppe sank um 19 Prozent, weil im Vorjahr eine Liegenschaft verkauft worden war.

Insgesamt stieg der Geschäftsertrag somit um 12 Prozent auf 1,16 Milliarden Franken. Die Kosten nahmen vergleichsweise wenig zu: Der Geschäftsaufwand legte um 5 Prozent auf 541 Millionen Franken zu, wobei der Personalaufwand um 3 Prozent stieg und der Sachaufwand um 8 Prozent. Die Bank begründet dies mit gestiegenen IT- und Finanzinformationskosten sowie mit der allgemeinen Inflation.

Finanzziele angehoben

Die verwalteten Vermögen legten um 4 Prozent auf 112,9 Milliarden zu. Der Nettoneugeldzufluss belief sich auf 539 Millionen Franken. Die zweitgrösste Kantonalbank wies Ende Dezember eine Bilanzsumme von 58,9 Milliarden aus (+1%).

Die BCV-Gruppe rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2024 mit "einem vergleichbaren Geschäftsgang" wie in den vergangenen Jahren. Die Ergebnisse dürften jedoch unter dem Rekordniveau von 2023 zu liegen kommen, hiess es zum Ausblick.

Man blicke aber zuversichtlich in die Zukunft: Daher werde die Dividendenzielspanne für den Zeitraum von fünf Jahren ab dem Geschäftsjahr 2023, die mit dem Jahresergebnis 2022 angekündigt wurde, erhöht. Neu soll in diesen Jahren eine ordentliche Dividende zwischen 4,30 und 4,70 pro Aktie ausgeschüttet werden. Zuvor waren 3,80 bis 4,20 Franken in Aussicht gestellt worden.

Des Weiteren hat die BCV auch ihre Finanzziele angehoben: Die Bank strebt den Angaben zufolge ein Kosten/Ertrags-Verhältnis von 55 bis 57 Prozent an sowie eine Eigenkapitalrendite (ROE, basierend auf dem bilanziellen Eigenkapital) von 10 bis 12 Prozent an. Der ROE lag 2023 bei 12,5 Prozent, wie es hiess.

ys/gab