BERLIN (dpa-AFX) - Das Kasseler Öl- und Gasunternehmen Wintershall erwartet in nächster Zeit ein Ende des Ölpreisverfalls. "Wir rechnen mit einem Anstieg des Ölpreises eher früher als später", sagte Wintershall-Chef Mario Mehren am Mittwoch auf der Handelsblatt-Energietagung in Berlin. Die Nachfragesituation werde sich mittelfristig wieder verbessern. Die Gasmarkt bleibe dagegen noch länger überversorgt.

Der Angebotsüberhang beim Öl sei mit 1 bis 1,5 Millionen Barrel pro Tag bei einem täglichen Bedarf von 95 Millionen Barrel weltweit gar nicht so hoch, begründete Mehren seine Erwartung. Außerdem verlaufe die Weltwirtschaft derzeit "ziemlich mau", wenn man sich die chinesischen und europäischen Zahlen ansehe. Von dieser Seite aus habe es zuletzt keine wesentlichen Impulse gegeben, was sich aber wieder ändern könne. Dazu komme der schwache Winter in Europa in den vergangenen drei Jahren.

Allerdings dürfe die Industrie nicht einfach auf steigende Ölpreise warten, sondern müsse ihre Kosten kontrollieren. "Wer einfach nur auf wieder steigende Ölpreise wartet, wird nicht gewinnen. Überleben wird nur, wer seine Kosten im Griff hat und wer flexibel ist." Derzeit versuchten alle, den Niedergang des Ölpreises durch mehr Förderung auszugleichen. "Aber Pumpen am Limit verstärkt den Preisdruck. Mineralwasser ist derzeit teurer als Rohöl", sagte der Wintershall-Chef./rs/mne/DP/stk