Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Die europäische Arzneimittelbehörde EMA erlaubt die unverzügliche Entnahme von sechs statt der zuvor erlaubten fünf Impfdosen aus einer Impfstoffampulle der kooperierenden Corona-Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer, erklärte das Bundesgesundheitsministerium am Freitag. Die zusätzliche Entnahme einer weiteren Impfdosis bedarf allerdings bestimmter Spritzen und Kanülen, sagte der Sprecher von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Hanno Kautz.

Mit der zusätzlichen Entnahme werden laut Paul-Ehrlich-Institut 20 Prozent mehr an Dosen dieses Impfstoffs zur Verfügung stehen.

Bei einer Entnahme von lediglich 5 Impfdosen aus einer Ampulle hat sich Deutschland für dieses Jahr bereits 60 Millionen Dosen aus der für die Europäische Union zugesagten Lieferung von Biontech gesichert. Dazu kommen 30 Millionen Dosen, auf die sich die Bundesregierung in nationalen Verträgen mit Biontech und Pfizer geeinigt hat. Weiterhin wird Deutschland in diesem Jahr 50 Millionen Impfstoffdosen vom Hersteller Moderna beziehen.

Möglicherweise bekomme Deutschland weitere Impfdosen, denn EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat am Freitag verkündetet, dass sich die EU 300 Millionen zusätzliche Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer gesichert hat. Die Verteilung dieser zusätzlichen Impfmittel werde noch verhandelt, aber es bedeutet, dass Deutschland weitere Impfdosen "bekommen könnte", so Kautz.

"Allein die Zusagen, die wir bislang (von den Impfstoffherstellern) haben, reichen aus, um eine Herdenimmunität in Deutschland zu erzielen", so Kautz.

Er betonte zudem, dass keinem Land ein Nachteil entstünde durch die zusätzlichen nationalen Bestellungen, die Deutschland mit den Impfstoffherstellern abgeschlossen hat. Diese Bestellungen würden nachrangig bedient, so der Sprecher.

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January 08, 2021 06:29 ET (11:29 GMT)