BERLIN (dpa-AFX) - Der Sozialverband VdK hat einen konkreten Plan für die Corona-Impfung von älteren und gebrechlichen Menschen gefordert, die zu Hause betreut werden. VdK-Präsidentin Verena Bentele sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Für die mobilen Impfteams, die pflegebedürftige und immobile Menschen zu Hause impfen sollen, fehlt es an Personal und an dem geeigneten Impfstoff." Sie bezog sich damit auf den Impfstoff von Biontech, der stark gekühlt werden muss.

"Wir dürfen die Pflegebedürftigen in ihrer Häuslichkeit nicht vernachlässigen", mahnte Bentele. "Es muss deshalb eine Strategie entwickelt werden, wie gerade ältere und gebrechliche Menschen schnell und effektiv geimpft werden können." Notwendig sei ein Zeitplan für die kommenden Monate. Bentele sprach sich auch für Transporthilfen für die Fahrt zum Impfzentrum aus - etwa durch Freifahrtscheine für Taxis oder durch Rettungssanitäter.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Dezember gibt es nach den zuletzt verfügbaren Zahlen von Ende 2019 mehr als vier Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Dabei werden vier von fünf Pflegebedürftigen zu Hause versorgt.

Der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU, Otto Wulff, hatte bereits gemahnt: "Wir dürfen unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger mit den Schwierigkeiten beim Anmelden eines Impftermins nicht allein lassen." Viele dieser Menschen könnten sich nicht selbst im Internet um einen Termin kümmern oder scheiterten in telefonischen Warteschleifen und an technischen Schwierigkeiten.

Vorbildlich seien Länder wie Nordrhein-Westfalen, Berlin, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern, sagte Wulff. Sie schrieben die Menschen persönlich an und klärten wenigstens über die Anmeldemodalitäten auf. Die Polizei warne bereits vor falschen telefonischen Angeboten zu Hausbesuchen und angeblichen Impfterminen. "Dies zeige, wie kriminelle Elemente versuchen, entstandene Unsicherheit auszunutzen, um Zugang zu Wohnungen von Senioren zu erlangen."/bg/ses/DP/zb