Berlin (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat deutsche Firmen gegen den Vorwurf verteidigt, die Abhängigkeiten von China nicht abzubauen.

"Ich glaube, dass das eine völlige Fehleinschätzung der deutschen Industrie ist", sagte Scholz am Dienstag in Berlin auf dem Bankentag. Das sogenannte De-Risking finde längst durch Investitionen in anderen Ländern statt. Die Firmen würde dadurch bei den Bezugsquellen widerstandsfähiger. Scholz verteidigte auch die wachsende Zahl von Investitionen deutscher Firmen in anderen Staaten. Dies sei gerade kein negativer Indikator als Kapitalabfluss, sondern ein Zeichen der Stärke einer globalisierter Exportwirtschaft.

Scholz hatte vergangene Woche mit einer Wirtschaftsdelegation China besucht. Die Ampel-Regierung hatte im Jahr 2023 eine neue China-Strategie beschlossen, in der aus geopolitischen Gründen ein Abbau von Abhängigkeiten von China betont wird. Der Kanzler hatte in Peking betont, dass damit aber nicht gemeint sei, dass man das Geschäft mit China nicht auch ausbauen wolle.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)